A4 gewinnt!

A4 gewinnt! - abstraktes Spiel, Legespiel von Ottmar Krampe-Piderit

Nicht erst A 4 gewinnt, sondern bereits zweimal A 5

Hätte der Rezensent sich diesen Satz hinter die Ohren geschrieben, hätte er vielleicht eine Chance gehabt, wenigstens eins der beiden Testspiele zu gewinnen.

Mit A 4 ist das bekannte Papierformat DIN A 4 gemeint. Durch Halbieren entsteht das Format DIN A 5, durch weiteres Halbieren DIN A 6, und wird dieses nochmals halbiert entstehen die Spielkarten von "A 4 gewinnt!". Deren gibt es je 12 helle und dunkle. Alle hellen sind gleich gestaltet, alle dunklen ebenfalls, was bereits darauf hindeutet, dass es sich hier um ein vergleichsweise einfaches Spiel handelt. Auch dass die Spielregel auf ein einziges Blatt - selbstverständlich stilecht im Format DIN A 4 - passt, unterstreicht diese Einfachheit.

Dass eine einfache Spielregel und einfaches Spielmaterial durchaus zu anspruchsvollen und unterhaltsamen Spielen gehören können, belegen bereits Klassiker wie Mühle, Go, Gobang, Abalone und Kalaha. Ebenso wie bei diesen kommt es bei "A 4 gewinnt!" auf strategisch geschicktes Legen und Verschieben der Karten auf dem Spielfeld an. Dieses weist das Format DIN A 1 auf, beansprucht also nicht unerheblich Platz. Es ist in Felder unterteilt, deren jedes eine Spielkarte im Format DIN A 7 aufnehmen kann. "A 4 gewinnt!" verzichtet völlig auf eine Story, das Material ist abstrakt und unaufdringlich gestaltet.

Die Spielkarten werden bei diesem Brettspiel eher wie Spielfiguren verwendet. Ähnlich wie bei Mühle werden sie zunächst alle eingesetzt, danach beginnt die Phase, in der die genau zwei SpielerInnen abwechselnd je eine ihrer Karten auf ein benachbartes Feld schieben. Das Spiel ist genau dann vorbei, wenn helle oder dunkle Spielkarten genau zwei DIN A 5 große Flächen bilden. Und nicht etwa – worauf die Spielregel ausdrücklich hinweist – wenn eine DIN A 4 große Fläche entsteht, wie der Name des Spiels nahelegt. Der Rezensent hatte die Spielregel Wochen vorm Testen gelesen ohne sie auswendig zu lernen, diese Feinheit als es drauf ankam nicht mehr im Kopf und daraus gelernt, dass er gut daran tut, vor Testspielen die Spielregel nochmals zur Hand zu nehmen statt sie einfach der Testspielpartnerin mit den Worten zu überreichen „Lies am besten selbst“.

Es klingt bis hierhin einfach, erfordert aber bereits einigen Gehirnschmalz, das Zusammenschieben eigener Karten zu größeren Einheiten ebenso im Blick zu behalten wie das Verhindern, dass die Gegnerin das Spielziel erreicht. Aber es kommt noch besser: Bilden zwei oder vier Karten ein DIN-Format, dürfen sie gemeinsam verschoben werden. Und für jede erreichte Einheit der Größe DIN A 5 darf die Spielerin eine gegnerische Karte eigener Wahl vom Spielfeld nehmen und mit ihr diese Einheit vierer Karten kennzeichnen. Wählt sie diese Karte geschickt aus, ebnet deren Wegnahme ihr womöglich den schnellen Weg zu ihrer zweiten Einheit der Größe DIN A 5 und somit zum baldigen Sieg.

Nicht zuletzt die augenzwinkerndes Understatement ausstrahlende Verpackung macht "A 4 gewinnt!" zu einem ausgesprochen ungewöhnlichen Spiel: Eine semitransparente Kunststoffbox in Form einer Aktentasche - mit Henkel und Schnallen-Verschluss - ohne jede Bedruckung.

Leider liegt der Spielplan nach dem Auseinanderfalten nicht freiwillig völlig eben auf dem Tisch. Er lässt sich nach Gebrauch bequem zusammenfalten – raten Sie mal, auf welches Format. Allerdings steht dem Zusammenfalten im Wege, dass dieses Spiel zum Gleich-noch-einmal-Spielen reizt.

Sie sollten A4 gewinnt! kaufen, wenn Sie:
Sie sollten A4 gewinnt! nicht kaufen, wenn Sie:
- strategisch herausfordernde Spiele für 2 Personen mögen, die schon nach 10 bis 15 Minuten entschieden sind - allzu abstrakte Spiele ablehnen
- es als unterhaltsam empfinden, zugleich offensiv und defensiv vorgehen zu müssen- auf einen ganz und gar eben auf dem Tisch aufliegenden Spielplan Wert legen
- das von Mühle bekannte Spielprinzip zu schätzen wissen, dass zunächst eingesetzt und danach geschoben wird - Spiele bevorzugen, deren Glückselement nicht ausschließlich aus dem Festlegen der beginnenden Person besteht
- das Erzeugen von DIN-Formaten spielerisch veranschaulichen möchten
- vermittels der ungewöhnlichen Verpackung Neugier erzeugen möchten


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Kurzinfos

A4 gewinnt!

Gesamtbewertung

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Autor

Ottmar Krampe-Piderit

Verlag

Beuth Verlag

Erscheinungsjahr

2007

Spieleranzahl

2 - 2

Dauer

ca. 15 - 20 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

Nicht mehr erhältlich

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