Santa Fu Alaarm!

Das wilde Ausbrecher-Spiel

Santa Fu und raus bist Du!

Geschichten, die im Knast spielen, sind wieder in Mode. Nicht nur die Fernsehserie „Prison Break“ setzt auf dieses Thema, auch viele Romane behandeln den Ausbruch aus dem Gefängnis. Ein Roman, der sich mit der sozialen Komponente des Einsperrens beschäftigt ist Hans Falladas „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“. Der Protagonist hat seine Zeit im Knast abgesessen, ist aber durch diese Erfahrung gebrandmarkt und hat es schwer, wieder ein normales Leben zu führen.
Dieses „normale Leben“ versuchen die Spieler in Alaarm! wiederzuerlangen. Sie wollen ausbrechen und die Gefängnismauern ein für allemal hinter sich lassen. Dabei basiert das Spiel auf dem bekannten Mechanismus von Mensch ärgere dich nicht, erweitert ihn aber um neue, typische Knastelemente. Zum einen wollen die Figuren nicht aus dem Haus raus und in ein anderes, sondern aus den Zellen in den wartenden Fluchtwagen. Weiterhin ist das Spiel für bis zu fünf Personen, es gibt also ein etwas größeres Spielfeld, das den Zellentrakt des Gefängnisses zeigt. Zu Anfang sind die vier Häftlinge der Spieler in ihren Zellen. Man braucht keine „6“ um auf den Parcours zu gelangen. Wer an der Reihe ist würfelt mit zwei Würfeln und darf bis zu zwei Figuren bewegen. Der Parcours besteht aus verschiedenen Feldern, auf denen auch mehrere Figuren stehen dürfen. Auf den weißen Feldern wird geschlagen, aber auf den Gullyfeldern können mehrere Figuren abtauchen. Würfelt nämlich ein Spieler einen 6er Pasch, erschrillt der Alaarm! Alle Spielerfiguren, die nun auf weißen oder ihren farbigen Startfeldern stehen, müssen zurück in die Zellen. Nur wer auf einem Gully steht, oder auf einem der Lüftungsschachtfelder ist sicher.
Der Lüftungsschacht macht das Spiel etwas schneller: Wer sich darauf bewegt, kommt auf dem nächsten Lüftungsschachtfeld wieder zum Vorschein. Dabei überspringt er einen Zellentrakt und sorgt dafür, dass die Figur, die auf seinem Zielfeld steht, ebenfalls einen Trakt weiter gezogen wird. So entsteht das wohl für Santa Fu typische, laut der Regel, Rohr-Rudel-Rutschen. Es kann also passieren, dass alle Figuren, die auf einem dieser Felder stehen, ein Feld weiterrutschen müssen. So können auch mehrere Figuren auf einem dieser Felder landen, ohne sich rauszuschmeißen.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler seine vier Gefangenen in das Fluchtauto manövrieren konnte. Dabei muss man punktgenau im Wagen landen, überspringen geht nicht.

Uns hat das Spiel gut gefallen, besonders Joachim, der Richter ist; er konnte uns mit amüsanten Anekdoten das Spielgeschehen noch interessanter gestalten. Auch wenn es „nur“ eine Mädn Variante ist, so bringt sie mehr Spaß als das Original, da mehr Figuren auf dem Spielplan herumlaufen, da man mit zwei Würfeln werfen darf und bei einem Pasch noch einmal an der Reihe ist. So ist das Spiel schnell und auch spannender als sein Urahn. Das Design ist aufgeräumt und dem Thema angepasst. Auch das Material ist von guter Qualität. Der Preis ist dem Hintergrund angemessen, da auch ein Teil des Erlöses an den Weißen Ring geht.

In erster Linie ist das Spiel natürlich etwas für Kinder, da es doch sehr vom Glück abhängig ist. Wer schon den Grill aus der JVA Celle sein Eigen nennt, sollte sich auch dieses Spiel zulegen und mit seinen Kindern den Ausbruch proben. Wer weiß, wann es ihnen einmal von Nutzen sein kann.

Santa Fu – Alaarm! kann direkt bei dem Verlag bestellt werden:
www.campagames.de

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