Apokalypse

Apokalypse - Kartenspiel, Mehrheitenspiel von Henning Poehl

Das Ende der Welt steht bevor!

Spiele mit einem etwas anderen Hintergrund spielen wir eigentlich gerne. Wir haben wenig Skrupel, zumindest bei Spielen, aber dennoch sollten die Spiele gut durchdacht sein und eventuell eine Moral parat halten, wenn sie zu sehr aus der Art schlagen.

Eine weitere Information sollte an dieser Stelle dem Leser nicht vorenthalten werden: Wir haben Apokalypse nur einmal gespielt. Dies ist nicht die Regel, ergab sich aber so, da Tobias es mitbrachte und wieder mitnahm. Desweiteren konnte uns das Spiel nicht überzeugen es ein zweites Mal zu spielen, nicht wegen des Themas, das dieses Mal ganz gut umgesetzt wurde, sondern wegen dem Spielmechanismus und der Regeln, die entweder schlecht geschrieben oder nicht gut durchdacht sind. Einiges spricht für das Letztere, obwohl sie sicherlich nicht gut geschrieben sind.
Da wir die Regeln immer herumreichen und nicht der Spieler, der sie erklärt ein Monopol darauf hat, kann man sagen, dass wir uns einig sind, 5 Spieler, die sehr häufig spielen und Regeln lesen, sie so verstanden zu haben, wie ich sie in der Rezension wiedergeben werde. Sollte das falsch sein, so liegt es an der Formulierung der Regeln. Da auch eine Karte mit einem falschen Text bedruckt war, ist dies durchaus möglich.

Worum geht es eigentlich? Nun, die Spieler sind die "Verwalter" von Nationen. In diesen Nationen leben gute und böse Menschen. Zu Beginn verfügt man über je einen Bevölkerungsanteil guter und böse Bewohner. Diese zweigeteilte Karte liegt in der Mitte von drei Karten. Oben liegt der "Himmel" und unten die "Hölle". Warum es allerdings eine Hölle für die guten und einen Himmel für die bösen Leute gibt ist ein wenig merkwürdig.
In der Mitte des Tisches liegen zwei Kartenstapel: Bevölkerungskarten und Geldkarten. Die Bevölkerungskarten zeigen auf der Rückseite links einen guten und rechts einen bösen Bürger. Auf der anderen Seite haben sie andere Funktionen, die man auch wählen kann. Die Geldkarten haben nur eine funktionierende Seite: die Vorderseite. Neben den Bevölkerungskarten gibt es noch Schutzkarten und graue Karten: "Gewalt" und "Gesinnungswechsel". Die Schutzkarten braucht man, wenn die Apokalyptischen Reiter kommen, damit die Bevölkerung geschützt ist.
Bin ich an der Reihe, darf ich eine Karte spielen. Dies ist die beste Phase des Spiels, da sie eine interessante Komponente hat: Wer eine gute, also weiße, Karte spielt, muss einem anderen Spieler eine Handkarte geben. Wer eine böse, also schwarze, Karte spielt, darf sich eine Karte von einem Spieler ziehen. Da mag es vielleicht auf der Hand liegen, nur schwarze Karten zu spielen. Das ist aber keine gute Idee, da man zu Beginn eine Gesinnungskarte zieht, die man vor den anderen Spielern geheim hält. Gewinnen kann ich nur, wenn am Ende mehr Bürger dieser Gesinnung vor mir ausliegen, als Bürger der anderen Gesinnung. Apokalypse - Kartenspiel von Sphinx Verlag
So schön die Idee auch ist, so sehr benachteiligt sie die "guten" Spieler. Auch wenn man zu Anfang auf ein ausgewogenes Verhältnis achten sollte, irgendwann muss man sich outen, wenn man gewinnen will, und spielt nur noch schwarze Karten, auch um den "guten" Spielern Karten aus der Hand zu ziehen.
Die Schutzkarten schützen vor den verschiedenen Apokalyptischen Reitern. Geschützt wird aber immer nur eine Seite, entweder gut oder böse. Bei der guten Seite muss man darauf achten, dass immer zuerst eine Bevölkerungskarte liegt, dann eine Himmelskarte und erst jetzt darf man eine Karte in die Höllenebene legen. Bei den bösen Menschen ist dies genau anders herum. Sollte man mehr Schutz im guten Bereich haben, als man benötigt, geht der Schutz auf die bösen Menschen über. Haben allerdings die bösen Menschen mehr Schutz, verfällt dieser. Alle Menschen, die bei der Ankunft eines Apokalyptischen Reiters nicht geschützt sind, werden aus der Auslage entfernt und zählen Minuspunkte.
Es kommen insgesamt vier Apokalyptische Reiter, vor denen man drei verschiedene Schutzarten benötigt. Sollte man einen "Frommen Chor" oder "Heavy Metal" haben, ist man vor allem geschützt.

So spielt man Karten aus, wartet darauf, dass alle Spieler passen, erhält dann seine Belohnungen, für gute Bevölkerungen gibt es Bevölkerungskarten, für böse gibt es Geldkarten. Eventuell ausgelegte weitere Karten bringen mehr Karten (Arbeit, Drogen) oder weniger (Keuschheit, Spielsucht). Wird ein Apokalyptischer Reiter aufgedeckt, wird überprüft, wer geschützt ist und wer nicht. Außerdem gibt es danach Punkte.
Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Ob er auch die Apokalypse überlebt ist allerdings fraglich.

Uns hat das Spiel nicht sehr gut gefallen, da uns einige Karten viel zu stark vorkamen. Ob diese Karten auch so stark gedacht waren, wissen wir nicht, der Regelformulierung nach schon. Da wir es nicht glauben wollten, lasen wir sie immer wieder und wieder und kamen zu keinem anderen Ergebnis. Gemeint sind die Karten "Frommer Chor" und "Heavy Metal". Sie schützen "vor Allem", dies beinhaltet auch die Karten "Gewalt", mit der man Bevölkerungskarten töten kann und "Gesinnungsweschsel", die eine Bevölkerung in eine andere verwandelt und man sie dann bei sich selbst anlegt. Dass die Karte nach dem Schutz eventuell abgelegt wird, wird nirgends erwähnt. Die einzige Möglichkeit so eine Karte von einem Spieler zu trennen, ist es, eine gegenteilige auf diese Karte zu spielen. Da die Karten aber so viele Vorteile bringen, muss man ja schon blöd sein, dieses zu tun.
Die Qualität der Karten ist sehr gut, wenn auch die Grafiken nicht jedermanns Tasse Tee sind. Insgesamt ist der schwarz/weiß Stil sehr geschmacksabhängig. Die Regeln sind leider wieder einmal nicht klar und auch nicht fehlerfrei. Wenn ich mich mal vertippe oder ein Wort vergesse ist das sicherlich nicht so schlimm, wie in einem gekauften Spiel. Vor allem, wenn dadurch wichtige Regelfragen nicht klar beantwortet werden.

Das Spiel kann direkt beim Verlag bestellt werden.

Sie sollten Apokalypse kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Apokalypse nicht kaufen, wenn Sie:
- die Welt brennen sehen wollen- keine Qualitätsmängel bei einem Spiel durchgehen lassen
- sich für "böse" Spiele interessieren- von schlechten Regeln die Krätze bekommen
- auf bunt stehen


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Kurzinfos

Apokalypse

Gesamtbewertung

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Autor

Henning Poehl

Verlag

Sphinx Spieleverlag

Erscheinungsjahr

2008

Spieleranzahl

2 - 6

Dauer

ca. 60 - 90 Min.

Alter

ab 16 Jahren

Preis

ca. 10 €

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