Blue Moon City

Blue Moon City - Karten-Brettspiel von Reiner Knizia

Bau auf, wenn du ein Blue Mooner bist…

Nominiert zum Spiel des Jahres 2006

Selten habe ich von einem Spiel so viel Vorschusslorbeeren zu hören bekommen, wie von Blue Moon City. Leider habe ich das Zwei-Personen Spiel Blue Moon bisher nicht gespielt, also war ich unvoreingenommen. Zuerst vielleicht einmal ein wenig Pro/Contra:

Pro:Contra:
- schöne Grafik- keine Interaktion
- interessanter Mechanismus- jeder spielt für sich
- immer neuer Spielplan

In unseren Spielgruppen stehen die Punkte unter Contra ganz oben auf der Liste, was ein Spiel haben sollte. Wir spielen zwar auch mit dem Auge, aber in erster Linie wollen wir gemeinsam Spaß haben und nicht jeder für sich, wenn er an der Reihe ist. Bei Blue Moon City kann ich auch den Rest der Runde auf der Toilette verbringen oder vor dem Kühlschrank, ich verpasse eigentlich nichts. Wenn alle Spieler ehrlich sind, davon gehen wir mal aus, kann man sogar nebenbei noch ein anderes Spiel spielen. Niemand muss irgendwann während meines Zuges irgendetwas tun. Des Weiteren gibt es keinen Handel unter den Spielern, keinen Grund also, mir anzusehen, was Jan so treibt, wenn er an der Reihe ist.
Dennoch stand das Spiel auf der Auswahlliste. Sicherlich, für Gelegenheitsspieler mag es interessant sein. Aber optionale Regeln für Vielspieler wären sicherlich nicht allzu schlecht gewesen.

Blue Moon City - Kartenbrettspiel von Reiner KniziaNun, zum Spiel. Blue Moon City wurde zerstört. Wenn man die Geschichte kennt, weiß man auch von wem und warum, fürs Spiel ist das aber unerheblich. Sie wollen nun Blue Moon City wieder zu seinem alten Glanz verhelfen. Zuerst bauen wir den variablen Spielplan auf. In der Mitte findet sich der Marktplatz und drum herum legen wir die Blaupausen für die Gebäude, die wir errichten wollen aus. Wird ein Gebäude gebaut, drehen wir das Plättchen um und es erstrahlt wieder; die Bilder sind durchweg sehr schön gezeichnet.
Neben dem Spielplan finden wir noch den Obelisken, auf dem festgehalten wird, wer wann und zu welchem Preis ein Opfer gebracht hat. Es gibt drei Drachen, grün, rot und blau, die aus festem Plastik auf ihren ersten Einsatz warten. Weiterhin sehen wir zwei Haufen: einmal die Drachenschuppen, die man nicht als solche erkennen würde, wenn man es nicht wüsste und Plättchen mit Kristallen in den Werten 1 und 3. Die 80 Karten zu den 10 Völkern, die in Harmonie aber dennoch einem kleinen Wettstreit an der Stadt bauen. Dann kann es auch schon los gehen!
Blue Moon City - Spielfigur DrachenWer an der Reihe ist, darf seine Figur, die auf dem Marktplatz startet, bis zu zwei Felder bewegen. Auf einem noch nicht errichtetem Gebäude angekommen, dürfen wir nun Bausteine setzen. Die Gebäude verlangen 1, 2, 3 oder 4 Bausteine. Um einen Baustein legen zu können, oder auch mehrere, brauche ich die passenden Karten. Um zum Beispiel auf einer schwarzen 5 bauen zu können, brauche ich schwarze Karten mit dem Wert 5. Wie ich diese zusammen stelle ist egal, auch, ob ich mehr Punkte dafür ausgebe. Mit Hilfe der Sonderfunktionen der Völker kann ich eventuell auch andere Karten, die nicht die geforderte Farbe zeigen, verwenden. Wird bei einem Gebäude der letzte Baustein gesetzt, kommt es zur Wertung. Der Spieler, der die meisten Steine oder, bei Gleichstand Punkte, setzen konnte ist der Große Baumeister. Er bekommt die links oben abgedruckte Belohnung und außerdem die darunter abgedruckte Belohnung, die auch die anderen beteiligten Baumeister bekommen. Zum Beispiel eine Drachenschuppe für den Großen und je einen Kristall für die Kleinen Baumeister. Eventuell schon fertig gestellte Gebäude, die an das eben fertig gestellte waagerecht oder senkrecht angrenzen erhöhen die Belohnung. Jedes Gebäude hat oben rechts die Belohnung abgedruckt, die man in einem solchen Falle bekommt. Steht gar noch ein Drache auf dem Gebäude, bekomme ich noch eine weitere Drachenschuppe. So viel zum Bauen. Am Ende meines Zuges ziehe ich zwei Karten nach. Was bringen denn die Drachenschuppen? Nur nicht hetzen Sylvia, kommt gleich. Also die Drachenschuppen geben bei der Drachenschuppenwertung Kristalle. Der Spieler mit den meisten Schuppen, also die der Drachen, bekommt 6 Kristalle, die anderen, wenn sie mindestens 3 haben, 3. Zur Drachenschuppenwertung kommt es, wenn die letzte Schuppe, wieder die der Drachen, verteilt wurde. Danach werden alle Schuppen wieder abgegeben, bis auf die, die Spielern gehören, die bei der Wertung leer aussgingen.
Um dem Spielziel näher zu kommen, muss ich opfern. Dazu bewege ich meine Figur auf den Marktplatz und zahle so viele Kristalle, wie das nächste freie Feld angibt. Die ersten vier Opfer verlangen 7 Kristalle, dann zwei mit 8, zwei mit 9, zwei mit 10, zwei mit 11 und eins mit 12. Es gewinnt der Spieler, der zuerst 6 (2 Spieler), 5 (drei Spieler) oder 4 (4 Spieler) Opfer gebracht hat.
Die einzelnen Völker haben bestimmte Sonderfunktionen:
- Die schwarzen Karten mit der 1, Karten der Vulca, erlauben es mir den roten Drachen beliebig zu versetzen
- Die schwarzen Karten mit der 2 erlauben es mir den roten Drachen um bis zu drei Gebäude zu versetzen
- Die roten Karten der Terrah mit der 1 versetzen den grünen Drachen beliebig
- Die roten Karten mit der 2 versetzen ihn um bis zu 3 Felder
- Blaue Karten, die Aqua, versetzen mit der 1 den blauen Drachen beliebig
- Und mit der 2 um drei Felder
- Graue Karten gehören dem Volk der Flit. Ihre 1 erlaubt es mir meine Figur beliebig zu versetzen
- Und die 2 versetzt meine Figur um bis zu zwei Felder
- Grüne Karten haben alle den Wert 1 und gehören den Khind. Sie kann ich als Joker beim Bauen benutzen
- Die Mimix stellen die braunen Karten. Zwei Karten mit je einer 3 ersetzen eine beliebige andere Karte mit dem Wert 3.
- Die Hoax sind sehr trickreich. Ihre weißen Karten nutzen mir, wenn ich eine Farbe bauen will, von der ich keine auf der Hand habe. Die 1 erlaubt es mir bis zu vier andere Karten einer Farbe zu spielen, um einen Baustein zu setzen. Die 2 erlaubt mir das Spielen einer Karte anstelle einer anderen
- Die gelben Karten der Pillar sind wahre Opferbegeisterte. Mit ihnen kann ich ein zusätzliches Opfer bringen, muss allerdings einen höheren Kristallpreis zahlen.

Blue Moon City - Spielkarte aus dem Kartenbrettspiel von Reiner KniziaWenn man an der Reihe ist muss man schon mal länger überlegen, da es sehr viele Möglichkeiten gibt, seine Karten einzusetzen. Hin und wieder zu viele. Natürlich passen hier die anderen Spieler besonders auf, aber wie gesagt, wenn alle ehrlich spielen und hin und wieder einen Blick in die Regeln werfen, kann man auch woanders sein, wenn die drei Mitspieler ihre Züge machen.
Durch das Kartenziehen kommt ein erheblicher Glücksfaktor ins Spiel, der meine Aktionen weitestgehend beeinflusst. Auch wenn die Möglichkeiten meine Karten einzusetzen enorm sind, kann ich Pech beim Ziehen haben und die eine oder andere Runde nichts machen.
Uns hat das Spiel nicht so fürchterlich viel Spaß gemacht. Die Grafiken sind zwar schick, aber der Funke wollte nicht überspringen. Sicherlich ist das Spiel für Wenigspieler besser geeignet. Es gibt auch keinen Ärgerfaktor, der das Spiel interessanter machen würde. Hin und wieder ist zwar ein Mitspieler schneller, aber ein Spieler, der führt, muss nicht wirklich Angst haben, dass die anderen Spieler nun gegen ihn spielen, da sie dazu keine Möglichkeiten haben.
Wer also nicht so oft spielt, kann gefahrlos zugreifen. Vielspieler sollten sich eher an andere Spiele herantrauen. Unserer Meinung nach ist das Spiel nur Durchschnittskost.

Sie sollten Blue Moon City kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Blue Moon City nicht kaufen, wenn Sie:
- schön gestaltete Spiele mögen- Interaktion bei spielen nicht missen wollen
- Spiele ohne große taktische Herausforderungen mögen- der Meinung sind, ein wenig ärgern oder zumindest gegen-andere-Spieler-spielen sollte schon dabei sein
- jedes Mal ein anderes Spiel spielen wollen- die Geschichte von Blue Moon nun gar nicht interessiert
- die Idee, der verschiedenen Karten, mit ihren Vorteilen mögen


Strategie / Taktik
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Interaktion0/6
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Kurzinfos

Blue Moon City

Gesamtbewertung

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Autor

Reiner Knizia

Verlag

Kosmos

Erscheinungsjahr

2006

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 22 €

Auszeichnungen

Spiel des Jahres 2006 - Nominierungsliste
Deutscher Spielepreis 2006 - 4. Platz

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