Chicago

Chicago - Brettspiel, Mafiaspiel, Ganovenspiel, Mehrheitenspiel von Big Bad Wolf SA

Bei Al Capone vor der Haustür

Ein etwas älteres Spiel, das schon lange im Regal lag und auf seinen großen Tag wartete. An einem Freitag war es dann soweit. Endlich sollte uns dieses scheinbar kleine Spiel in seinen Bann ziehen. Das tat es dann auch für sage und schreibe drei Stunden. Dass es so lange dauern sollte lag aber nicht an den komplexen Regeln oder an irgendwelchen Streitereien und eben diese, sondern einfach daran, dass man ein wenig überlegen musste, vier lange Runden gespielt werden wollten und viele Würfelduelle sich ablösten.
Bei Chicago geht es um die Vorherrschaft der Mafia in eben dieser Stadt. Der Spielplan ist in vier Zonen unterteilt, die von je einem Spieler zu Beginn des Spieles kontrolliert werden. Es gibt viele Bars, die ihre Schutzgeldzahlungen an uns leisten (1000 bis 5000 Dollar) und ein Kasino, das den meisten Gewinn abwirft, 20.000 $. Je mehr Geschäfte wir kontrollieren, desto mehr Geld gibt es am Anfang der jeweiligen Runde in die Kasse. Für dieses Geld können wir neue Schergen anwerben, allerdings muss man darauf achten, dass man nur einen 3er sowie in gleicher Anzahl 2er und 1er Schergen kaufen kann. Bei den 2er und 1ern darf es beim Einkauf einen Unterschied geben, so kann ich also 2 von der einen Sorte kaufen, muss aber auch mindestens einen oder maximal 3 der anderen Sorte erwerben.
Anhand eines 12-seitigen Würfels erfahre ich, wie viele Bewegungspunkte mir in einer Runde zur Verfügung stehen. Mit meinen Schergen kann ich in bisher unbesetzte Geschäfte ziehen und diese für mein Einkommen in der nächsten Runde überreden, mich finanziell zu unterstützen. Oder ich bewege mich in die Richtung eines anderen Spielers und überzeuge "seine" Zahler, lieber an mich zu zahlen. Außerdem kann es zu Schießereien zwischen den Fraktionen kommen. Dabei werden wieder Würfel geworfen, wobei jede Stärke (1, 2, 3 oder vier Ringe auf der Figur) einen eigenen Würfel erhalten. Mit einem 1er einen 4er zu besiegen ist möglich, wenn auch unwahrscheinlich. Der Würfel des 1er zeigt alle sechs Zahlen, währen der 4er nur 4, 4, 5, 5, 6, 6 zeigt. Bei Gleichstand verlieren beide Teilnehmer einen Ring, was das Ausscheinden für den 1er bedeutet.

Auf diese Weise plane ich meine Züge, kaufe neue Gefährten, hoffe, dass sie sich im Kampf beweisen und ärgere mich immer wieder über die Ungerechtigkeit des Würfelns. Um zu gewinnen muss man entweder alle vier Kasinos für eine Runde besetzen, oder fünf 4er Figuren auf dem Brett haben. Das Spiel endet auch nach der vierten Runde, dann gewinnt der Spieler mit den wertvollsten Geschäften.

Chicago ist sehr zeitaufwändig, da man immer wieder seine Einnahmen zusammen zählen muss, das will dann auch noch von den anderen Spielern überprüft werden und auch die Kämpfe ziehen sich hin, da sie solange ausgefochten werden, bis nur noch einer steht. Die Wege, die die Spieler zurücklegen müssen, sind auch sehr lang, so brauche ich vom Startfeld einen neuen Schergen bis zur Grenze zwischen den Stadtteilen mindestens 17 Züge, bei maximal 22 in einer Runde kann ich nicht sehr viel neue Figuren an die "Front" bringen.
Hinzu kommt, dass die Siegbedingung, fünf 4er zu haben, von den anderen Spielern natürlich vereitelt werden will, und so oft einfach nur der Würfel entscheidet, ob ich noch auf dem Plan stehen bleibe oder nicht. So machen sich 3er Figuren regelmäßig auf die Jagd nach 1er oder 2ern und von einer richtigen Taktik ist man doch sehr weit entfernt.

Dennoch gingen die Stunden recht schnell ins Land und ehe wir uns versehen hatten, war es schon Zeit für den Absacker. Wer also gerne Würfelspiele mit einem gewissen Ärgerfaktor aber bar fast jeder Taktik mag, kann sich dieses Spiel auf dem Flohmarkt sicherlich gefahrlos kaufen. Spieler, die Wert auf ein wenig mehr Tiefe und sehr viel weniger Würfeln legen, sollten aber Abstand halten.

Sie sollten Chicago kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Chicago nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne alte Spiele spielen- Spiele ohne viel Glück bevorzugen
- gerne Spiele mit viel Glück spielen- nicht unbedingt fast drei Stunden spielen wollen
- andere Spieler gerne ärgern- mehr Interesse an neuen Spielen haben


Strategie / Taktik
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Kurzinfos

Chicago

Gesamtbewertung

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Autor

Big Bad Wolf SA

Verlag

Ravensburger

Erscheinungsjahr

1991

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 90 - 120 Min.

Alter

ab 16 Jahren

Preis

Nicht mehr erhältlich

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