Der Name der Rose

Der Name der Rose - Deduktionsspiel, Brettspiel von Stefan Feld

Mönche meucheln Mönche

Der Film "Der Name der Rose" war sicherlich eine der besseren Verfilmungen von einem Buch. Nicht immer gelingt es, die Atmosphäre, die sich beim Lesen um den Leser schlingt auch auf die Leinwand zu projezieren.
Noch schwerer wird dies bei einem Spiel, da viele Elemente wegfallen, die ein einzigartiges Erlebnis versprechen: es gibt keine spannende Musik, keine Spezialeffekte, keine Computeranimationen und auch keine Schreckensmomente, es sei denn, man spielt mit Immo. Oder Axel. Oder beiden. Brrrrr. Das kann schrecklich sein. Nichts für ungut, Jungs, aber die Wahrheit tut immer weh. Wenn Sie aber nun ohne die beiden auskommen müssen, welch schweres Schicksal, dann fehlen halt auch die Schreckensmomente. Oder der Ohren betäubende Krach. Wie dem auch sei. Wir hatten Spaß, tranken guten Wein und Axel hat gewonnen.

Wie auch im Buch ist ein Mord geschehen und zu erst sind alle verdächtig; und zwar solange bis sie von der Liste gestrichen werden. Dies dauert genau 7 Tage, wobei nur 6 gespielt werden, denn am 7. Tag soll man ruhen. Jeder Tag hat bekanntlich 24 Stunden, das wissen wir nicht erst seit Jack Bauer, und dass diese manchmal sehr lang werden, das ist auch hinlänglich bekannt.
In der alten Abtei mit ihren vielen Gebäuden treiben sich die Mönche herum und unter ihnen auch William (Sean Connery) und Adson (Christian Slater). Die Mönche haben die Farben rot, orange, weiß, schwarz, grau und blau. Jeder Spieler zieht zu Beginn des Spiels eine Mönchskarte und versucht dann diesem Mönch so wenig Indizien wie nur möglich anzuhängen. Das heißt, er versucht ihn zu entlasten und die anderen zu beschuldigen. Sollte man dabei allerdings zu offensichtlich vorgehen, wissen oder ahnen die anderen Spieler, welche Karte man gezogen hat, und das endet meist schlecht. Es ist also sehr wichtig, dass die anderen Spieler die gezogene Karte nicht sehen.
In den Gebäuden liegen je zwei Aufgabenplättchen in den Farben der Mönche und mit den Zahlen 1 bis 6. Dies sind die Aufgaben, die die Mönche der entsprechenden Farben zu erledigen haben. Wenn ich an der Reihe bin, darf ich eine meiner drei Handkarten ausspielen. Es gibt drei verschiendene Arten an Karten: die Gebäudekarten, dann darf ich einen beliebigen Mönch zu diesem Gebäude ziehen, die Mönchskarten, dann darf ich den entsprechenden Mönch in ein beliebiges Gebäude ziehen und die William/Adson-Karten. Dazu später mehr.
Spiele ich eine Gebäudekarte und ziehe einen Mönch, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder er hat in dem Gebäude nichts zu tun, also liegen keine Aufgabenplättchen in seiner Farbe dort, dann ziehe ich ihn entsprechend der Summe der beiden Plättchen auf der blauen Verdachtsleiste nach vorne. Die gespielte Karte hat einen Wert, 1 bis 4, den ich auf der Tagesleiste nach vorne gehe. Sein Aufenthalt in diesem Gebäude beträgt also 1 bis 4 Stunden. Am Ende ziehe ich eine Karte nach und der nächste ist an der Reihe. Sollte aber eines der Plättchen seine Farbe haben, erfüllt er seine Aufgabe, welche ist dem Spieler überlassen. Er hat also in dem Gebäude etwas zu tun und macht sich nicht verdächtig. Sein Markierungstein auf der Verdachtsleiste geht die entsprechende Zahl zurück, Richtung Null. Dieses Plättchen darf ich mir nehmen und verdeckt vor mir ablegen.

Der Name der Rose - Brettspiel von Ravensburger
Das gleiche Prozedere passiert, wenn ich eine Mönchskarte spiele. Entweder er hat etwas in dem Gebäude zu erledigen oder nicht. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht zu oft einen bestimmten Mönch zieht, oder wenn man es tut, nicht seinen und so die anderen Spieler in die Irre leitet. Alle Mönchskarten, die nicht gezogen wurden, kommen verdeckt aus dem Spiel, so dass man auch nicht weiß, welche Mönche gar nicht von den Spielern gespielt werden.
Spiele ich eine William/Adson-Karte habe ich zwei Möglichkeiten: ich versetze William, der große braune Mönch, und darf alle Mönche, die in dem Gebäude stehen entweder 3 Indizienpunkte vor- oder zurücksetzen, oder ich spiele Adson, dann darf ich alle Mönche 5 Felder auf der Verdachtsleiste vor oder zurück bewegen. Die Aktion von William kostet 5 Stunden, die von Adson 0.
Die Indizienleiste ist die wichtige im Spiel. Wer am Ende des Spieles ganz vorne steht, hat verloren und gilt als überführt. Wer ganz hinten steht ist unschuldig und gewinnt das Spiel. Sobald ein Tag zu Ende geht, der Marker also auf die 24 geschoben wird, kommt es zu einer Wertung. Der Mönch, der auf der Verdachtsleiste vorne steht, muss 5 Felder auf der Indizienleiste vorziehen, der zweit 4 und so weiter. Stehen mehrere auf einem Feld, ziehen beide entsprechend nach vorne.
In jeder Runde gibt es eine Sonderregel, die in das Spielgeschehen eingreift. Zum Beispiel verdoppeln sich die Indizienpunkte oder es kommt immer dann schon zu einer Wertung, wenn William und Adson zusammen in einem Gebäude stehen.
Der Spieler, der den Stein auf die 24 zieht, muss diese Karte nehmen; sie zählt am Ende 2 Punkte auf der Indizienleiste.
Um das Tagesende ein wenig hinauszuzögern dürfen die Spieler ihre gesammelten Aufgabenplättchen einsetzen. Jedes Plättchen spart eine Stunde von der Karte, die man gespielt hat. So kann ich eine 3er Karte spielen, drei Marken abgeben und den Stein nicht bewegen. Es ist also sinnvoll diese Marken zu sammeln, auch wenn sie hin und wieder den Gegnern helfen, denn immer wenn ich eine Marke erhalte, muss ich ja einen Mönch entlasten. Diese Balance ist das Kernstück, denn nur wem diese gelingt, bleibt unauffällig. Ziehe ich meinen eigenen Mönch zu oft, stehe ich schon bald im Fadenkreuz und alle spielen gegen diesen Mönch, da es leichter ist offen gegen einen anderen zu spielen, als verdeckt für sich selber.

Der Name der Rose - Brettspiel von Ravensburger
In den insgesamt sechs gespielten Tagen kommt es dreimal zum Bekanntgeben von Informationen über den eigenen Mönch. So muss jeder Spieler eines seiner sechs Farbplättchen vor sich aufdecken, und zwar eine Farbe, die er nicht ist. Dies kann offensichtlich sein, wenn man den schwarzen ständig vorbewegt, wird man es nicht sein, oder überraschend, was einem vielleicht Nachteile bringt, da alle dachten, man sei orange gewesen.
Am 7. Tag kommt es zu einer abschließen Wertung. Alle Spieler sprechen nun ihren Verdacht gegen die anderen aus, indem sie ein Farbplättchen verdeckt vor jeden Spieler legen. Haben dies alle getan, wird aufgedeckt. Nun decken die Spieler auch ihre Mönchskarten auf. Für jede Übereinstimmung zwischen Farbplättchen und Karte muss der Mönch entprechend der Spieleranzahl auf der Indizienleiste vorrücken. Dann noch die jeweils 2 Punkte für die Sonderplättchen und wer nun am weitesten hinten steht, gewinnt.

Der Name der Rose ist eine schöne Variante von Spielen wie Heimlich & Co oder Das Geheimnis der Abtei, Inkognito oder Top Secret. Herauszufinden wer wer ist, und das nur am Verhalten der Mitspieler ist herausfordernd und führt oft zu falschen Annahmen. Wenn man gut spielt. Dies ist natürlich auch eine Voraussetzung, denn Spieler, die es nicht ertragen können, dass der eigene Mönch ganz vorne steht, outen sich sehr schnell und haben dann wirklich keine Chance mehr.
Ein klein wenig Glück ist allerdings auch dabei, denn nicht immer ziehe ich Karten die mir helfen. Habe ich nur 3er oder 4er Karten auf der Hand ist es schwer den Tag in die Länge zu ziehen und ich muss das Sonderplättchen nehmen. Das andere Problem kann beim Ziehen entstehen, wenn ich keine passende Karte habe um eine Aufgabe zu erfüllen. Dies passiert aber sehr selten und in der Regel kann man immer etwas machen, sei es nur einen anderen Mönch nach vorne zu bewegen, damit meiner nicht mehr an zweiter Stelle steht.
Die Grafiken sind stimmungsvoll, wenn auch das Düstere des Filmes nicht vermittelt wird. Dafür ist die Regel sehr gut geschrieben und auch sehr gut strukturiert. Das Material ist fest und in der Schachtel hat alles seinen Platz.
Ein gelungenes Spiel, das sein Hintergrundthema gut in das Spielgeschehen integriert. Wer nun noch den Soundtrack zum Film hat, wird einen sehr gelungenen Spieleabend mit Der Name der Rose erleben. Inklusive Dolby Surround, wenn man mit Immo und Axel spielt.

Sie sollten Der Name der Rose kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Der Name der Rose nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne unerkannt bleiben- keinen Spaß am Grübeln haben
- immer alles im Blick haben- keinen Spaß an Spielen zu Filmen oder Büchern haben
- gerne überlegen und sich in die Irre führen lassen- sich fragen: "Da wurde ein Möch umgelegt? Na und!"
- den Hintergrund "Buch" und "Film" mögen- Spiele nicht mögen, die einem sehr viele Möglichkeiten zu gewinnen geben


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Kurzinfos

Der Name der Rose

Gesamtbewertung

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Autor

Stefan Feld

Verlag

Ravensburger

Erscheinungsjahr

2008

Spieleranzahl

2 - 5

Dauer

ca. 60 - 90 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 30 €

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