Finca

Finca - Brettspiel, Landwirtschaftsspiel, Mehrheitenspiel von Ralf zur Linde & Wolfgang Sentker

Mallorca. Insel unter dem Wind

Hosen runter oder Fakten auf den Tisch: Ja, ich war noch nie auf Mallorca. Kein Ballermann, keine tolle Landschaft. Dies mag den Einen oder Anderen verwirren, denn wer bitte schön war noch nicht auf Mallorca?! (ich), aber es ist nun mal so. Dafür war ich auf Teneriffa. Teneriffa?! höre ich viele aufschreien. "Da ist doch nichts los!" Nun, das ist sicherlich Geschmackssache, jedenfalls habe ich da nur Bananen gesehen und keine der Früchte, um die es in diesem Spiel geht und die alle angeblich auf Mallorca (nein, ich werde nicht Malle schreiben) wachsen und gedeien sollen. "Angeblich" deshalb, weil ich ja noch nicht da war um es zu überprüfen. Ich nehme es einmal als gegeben an und komme endlich zum Kern dieses Textes.

"Finca" versetzt uns ins Mittelmeer auf eben diese im Inro erwähnte Insel. Wir sollen Obst und Nüsse ernten und die Einheimischen mit diesen kulinarischen Genüssen Mutter Naturs beliefern. Da die Bewohner dieser Insel aber einen erlesenen Geschmack haben, wollen sie nicht immer das gleiche Obst, sondern verlangen nach Abwechslung.
Kommen wir also zum Aufbau: Die Karte in der Tischmitte zeigt die Insel mit 10 Fincas und dazugehöriger Anbaufläche. Die 10 Fincaplättchen werden willkürlich auf die 10 Fincas verteilt. Dann werden die Bedürfnisplättchen der Bewohner verdeckt gemischt und in 10 Haufen zu je 4 Plättchen aufgeteilt. Jeder dieser kleinen Türme kommt auf ein Ertragsfeld jeder Finca. Nun noch schnell die jeweils obersten Plättchen aufgedeckt und wir wissen, wem wir was liefern sollen.
Finca - Obsterntespiel von Hans im Glück
Auf diesen Plättchen sehen wir verschiedene Wünsche: mal möchte man bitte 3 x Trauben oder 4 x Zitronen. Auch werden 1 x Mandeln und 2 x Orangen verlangt. Ganz gierige wollen 5 x Feigen oder 6 x Oliven. Nein, so gierig sind sie nicht nach Oliven. Diese Aufzählung sollte nur der Vorstellung der Produktsorten dienen. Eigentlich wollten sie 6 x egal was, Hauptsache die selbe Sorte. Dieses Plättchen zeigt also ein Fragezeichen.

Dies ist der eine Teil des Spielplanes. Der andere ist die Windrose in der linken oberen Ecke. Windrose? werden nun einige sagen und auf den Namen des Autoren blicken. Nein, es ist kein Mac Gerdts Spiel. Auf der Windrose werden je zwei, nennen wir sie mal Dreiecke, werden also je zwei Dreiecke pro Fruchtsorte platziert, so dass sich ein Kreis ergibt. Diese Anordnung ist beliebig und sorgt dafür, dass man immer wiede ein leicht anderes Spiel spielt. Auch die Anordnung der Wünsche einen Absatz höher ist beliebig, auch dies trägt dazu bei, dass man sicherlich kein Mal das gleiche Spiel spielen wird.
Haben wir diese Vorbereitungen hinter uns, bekommt jeder Spieler noch vier Sonderaktionsplättchen und, je nach Spieleranzahl, Figuren, die wir Arbeiter nennen. Diese Arbeiter werden nun reihum auf den Feldern der Windrose platziert. Nachdem ein Spieler einen Arbeiter platziert hat, nimmt er sich die entsprechende Frucht. Stelle ich also einen meiner Arbeiter auf ein Zitronenfeld, bekomme ich eine Zitrone - ich liebe diese Beispiele in den Regeln! Noch ein weiteres Beispiel, oder ist das klar?! Gut, ist klar.
Haben alle Spieler ihre Figuren gesetzt, sollten sie nun über drei (oder vier) Früchte verfügen und vier Aktionsplättchen vor sich liegen haben. Nun kann der Spaß beginnen!

Bin ich an der Reihe, oder auch Gerd, Immo oder Axel, dann kann ich eine von zwei Aktionen machen: Entwede bewege ich einen meiner Arbeiter und ernte, oder ich beliefere eine oder mehrere der Gemeinden mit Obst.
In der Regel will ich erst einmal ernten. Dabei muss ich zwei Dinge beachten: Ich muss einen meiner Arbeiter bewegen und zwar so viele Felder, wie es der Anzahl an Arbeitern auf dem Feld entspricht, von dem ich mich wegbewege. Und ich bekomme so viele Früchte der entsprechenden Sorte, wie sich Arbeiter nach meiner Bewegung auf dem anderen Feld befinden. Beispielt? Klar! Also: Einer meiner Arbeiter steht auf einem Zitronefeld und zwar mit drei anderen Arbeitern. Es ist egal, ob sie mir gehören oder nicht. Ich muss ihn also 4 Felder (3+1) weiter bewegen. Er kommt auf ein Feld mit Feigen. Dort steht schon ein Arbeiter, also bekomme ich zwei Feigen (1+1). Damit ist mein Zug zu Ende. Der nächste Spieler ist an der Reihe.
Wichtig ist es, die "3 Uhr"- und "9 Uhr"-Linien zu überqueren. Denn dann bekomme ich einen Eselkarren. Nur mit einem Eselkarren kann ich in der anderen Aktion Früchte in die Dörfer liefern. Maximal 6.
Nun bin ich wieder an der Reihe und will meine Früchte an die Leute bringen. Einen Eselkarren habe ich, also schaue ich nun, wer welche Früchte haben will. Idealerweise habe ich das natürlich vorher schon gemacht und meine Ernte entsprechend ausgerichtet. So kann ich jetzt zum Beispiel 3 x Trauben und 2 x Zitronen und 1 x Mandeln ausliefern. Ich nehme mir die drei Plättchen, drehe die jeweils nächsten um unf haben 6 Siegpunkte gesammelt (3+2+1). Sollte das letzte Plättchen bei einer Finca an einen Spieler gehen, kommt es zur Fincawertung. Der Spieler mit den meisten geforderten Früchten bekommt dieses Plättchen und somit erneut Siegpunkte.
Extra Siegpunkte bekommt man auch, wenn man je ein Plättchen mit den Werten 1, 2, 3, 4, 5, 6 vor sich ausliegen hat. Der erste Spieler, dem dies gelingt, bekommt 7 Punkte, dann 6, 5, 4. Es kann auch passieren, dass ein Spieler mehr als eines dieser Bonusplättchen erhält.
Nachdem 4 (oder 5) Fincas gewertet wurden endet das Spiel sofort. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Habe ich etwas vergessen? Aber ja: die Sonderaktionen! Es gibt derer 4 und ich darf nur jeweils eins pro Zug einsetzen. Ich kann zwei Züge auf der Windrose machen; ich kann einen meiner Arbeiter auf der Windrose auf ein beliebiges Feld stellen, bekomme aber keinen Esel; ich kann eine Ware weniger liefern, aber niemals 0 und ich kann einmalig bis zu 10 Waren in die Dörfer liefern.
Die zweite Sache, die ich bisher nicht erwähnte, und das aus gutem Grund, denn ich wollte sie mir aufsparen, tritt in dem Fall ein, dass ein Spieler etwas nehmen will und es ist nicht mehr genug da: Dann müssen zuerst alle Spieler alle ihre, zum Beispiel Zitronen, abgegen, bevor der erste Spieler sich seine nehmen darf. Das gleiche gilt auch bei Eselkarren. Diese Regel soll sich gegen die Horter unter den Spielern richten, was uns sehr gut gefallen hat. Allerdings kam sie in unseren Spielen bisher nicht zum Einsatz. Aber das kann ja noch kommen.

"Finca" hat in den verschiedenen Spielrunden unterschiedliche Eindrücke hinterlassen. Axel, Immo und Joachim fanden es langweilig und würden es nur unter Folter, und dann vielleicht auch noch nicht einmal, wieder mit mir spielen. Gerd und Sönke waren beide begeistert und verlangten gleich mehrere Spiele hintereinander. Ich halte es ein wenig mit beiden: "Finca" ist ein sehr schönes Familienspiel, das aber dennoch eine gewisse taktische Tiefe hat. Außerdem gibt es immer wieder "Oh nein"- Momente, wenn genau der Arbeiter wegbewegt wird, den ich eigentlich für meine Zwecke bräuchte.

Sie sollten Finca kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Finca nicht kaufen, wenn Sie:
- wenn Sie ein Mallorcafan sind- nur sehr komplexe Spiele spielen
- gerne leichte Familienspiele mit einem Hauch Taktik spielen - nicht in der Familie spielen
- Spaß an Spielen haben, die einfach nicht zu komplex sind- mit Obst nichts am Hut haben
- auf interessante Mechanismen stehen- immer nur am Ballerman Urlaub machen


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Kurzinfos

Finca

Gesamtbewertung

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Autor

Ralf zur Linde & Wolfgang Sentker

Verlag

Hans im Glück

Erscheinungsjahr

2009

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 45 - 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 22 €

Auszeichnungen

Nominierungsliste Spiel des Jahres 2009

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