Giants

Giants - Brettspiel, Aufbauspiel, Strategiespiel, Taktikspiel von Fabrice Besson

Bauen und schleppen auf der Osterinsel

Dieses Spiel gefällt mir wirklich sehr gut, weil es seine Thematik treffend im Spiel umsetzt. Wie oft spielen wir Spiele, bei denen die Thematik willkürlich ist, oder diese nur gewählt wurde, weil gerade Piraten oder Bohnen oder weiß der Geier was "in" waren. Die Mechanismen des Spiels passen einfach zum Thema und das ist Lob wert. Aber auch sonst bietet das Spiel kein seichtes Herumschieben von Einheiten oder Würfeln und Kartenziehen. Es geht einzig und allein um die Taktik, die Strategie, die man sich zurecht legt, und mit der man entweder haushoch gewinnt, oder fast überrundet wird.

Wir befinden uns auf der Osterinsel. Die Einwohner haben den Drang alle Bäume abzuholzen und damit riesige Statuen von A nach B zu schaffen. Manche der Statuen bekommen noch einen Hut auf den Kopf, andere werden nie vollendet. Es ist nun die Aufgabe der Spieler mit Hilfe ihrer Figuren und Ressourcen die Moais, die Statuen, an hübsche Plätze auf der Insel zu bringen und, wenn möglich, ihnen noch einen Hut auf den Döns zu platzieren. Je weiter weg vom Steinbruch die Statuen ihren Platz finden, desto mehr Punkte bringen sie. Außerdem sind größere Statuen wertvoller als kleinere. Auch die Hüte unterliegen der Regel, dass, je weiter sie von dem Ort der Entstehung entfernt auf ein Haupt gesetzt werden, desto mehr Punkte und Ehre sie ihrem Erbauer einbringen.
So finden wir auf der östlichen Seite der Insel den Steinbruch für die Figuren und auf der westlichen Seite den Herstellungsort für die Hüte. Da alle Figuren an der Küste aufgestellt werden, finden wir desweiteren über die gesamte Küste verteilt Aufstellungsplätze für die Moais. Im Norden findet sich noch ein Wald sowie östlich und westlich davon je ein Dorf, in denen die Spieler bestimmte Aktionen ausführen können.

Die Spieler verfügen über eine Anzahl von Stammesmitgliedern, die man als Bildhauer oder Träger einsetzen kann. Der Schamane bietet einige Sonderaktionen, die der Häuptling auch ausführen kann, wenn er zwei Tontafeln besitzt. Außerdem zählt der Häuptling beim Transport wie drei seiner Untertanen.
Zu Beginn einer Runde werden die Würfel geworfen, die angeben, wie viele Moais in dieser Runde aus dem Stein gehauen werden können. Es gibt drei verschieden große Figuren: klein, mittel und riesig. Um einen Moai zu bearbeiten, muss ich entsprechend seiner Größe Bildhauer in den Steinbruch schicken. Die kleinen benötigen einen, die riesigen 3 Bildhauer. Die Rechte zum Erschaffen eines Moai werden versteigert. Dazu nehmen die Spieler Bildhauer, die sie dafür abstellen wollen, in die linke Hand. Stammesmarker dienen dazu die Reihenfolge zu bestimmen. Diese kommen in die rechte Hand. Haben alle Spieler ihre Angebote verdeckt gemacht, werden alle Hände geöffnet und der Spieler mit den meisten Stammesmarkern darf sich zuerst einen Moai aussuchen. Sollte man genügend Bildhauer in der Hand haben um einen weiteren Moai zu schaffen, darf man, nachdem alle, die geboten hatten dran waren, noch einen weiteren nehmen, wenn vorhanden. Die Gebote und die ersteigerten Moais werden vor den eigenen Sichtschirm gestellt. Die Stammesmarker sowie die Bildhauer sind in dieser Runde in anderen Phasen nicht mehr verfügbar. Erst am Ende der Runde darf man sie wieder hinter den Sichtschirm nehmen.

Mit dem Rest der Stammesmitglieder geht es in die nächste Phase. Die Moais wollen aufgerichtet werden, was eben nur an den bestimmten Orten geht. Außerdem müssen sie ja erst einmal dort hinkommen! Dazu kann ich nun wieder meine Stammesmitglieder benutzen. Kleine Moais benötigen einen Helfer pro Feld, das sie überwinden sollen. Mittlere zwei und riesiege drei. Gut, dass man sich auch der Helfer der anderen Spieler bedienen kann. Allerdings hat das auch seinen Preis: Für jeden Helfer, der in einer Runde benutzt wird, auch mehrmals, bekommt derjenige Spieler, dem dieser gehört, einen Punkt gutgeschrieben. Setzt man seine Helfer also clever ein, kann man einige Punkte abgreifen. Aber: es können beliebig viele Helfer auf einem Feld stehen. Sollte ich also einen eigenen in einem Feld mit fremden stehen haben und sie sollen einen kleinen Moai transportieren, dann bekommt natürlich niemand anderes Punkte. Bei einem riesigen Moai sieht das dann schon anders aus.
Interessant sind aber auch sie Aktionen des Schamanen. Stelle ich ihn in den Hütesteinbruch, darf ich einen Hut transportieren. Befindet er sich im Dorf, bekomme ich einen weiteren Helfer und steht er in seiner Schamanenhütte, erhalte ich einen neues Stammesmarker. Außerdem kann er einen Bauplatz reservieren. Dazu stelle ich ihn an eines der Baufelder und lege eines meiner Markierungsplättchen offen auf den Platz. Sobald ich dort einen Moai hingeschafft habe, wird das Plättchen umgedreht.
Eine weitere sehr interessante Möglichkeit seinen Schamanen zu benutzen ist es ihn in den Wald zu schicken. Der Wald besteht aus sieben Plättchen, die 3 bis 5 Holzstämme geben. Was einmal abgeholzt wurde wächst auch nicht mehr nach. Die Holzstämme können, immer zusammen mit einem Helfer, als zusätzliche "Hand" verwendet werden. Das heißt, ein Arbeiter zusammen mit zwei Hölzern schafft es, einen riesigen Moai zu bewegen, ohne die Hilfe von anderen Figuren der Mitspieler. Nachedem ein Baumstamm in einer Runde benutzt wurde, wird er aus dem Spiel genommen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, möglichst seine ersteigerten Figuren auch in der gleichen Runde aufzustellen. Wenn ich es nicht schaffe die Figur an einen Platz zu bringen, kann es sein, dass ich sie verliere. Ich kann sie zwar mit einem Stammesmarker markieren, aber dazu muss man ja erst einmal einen übrig haben. Hüte und Statuen, die nicht an den Ort ihrer Bestimmung transportiert wurden und die nicht markiert worden sind, können von allen anderen Spielern beschlagnahmt werden. Figuren, die gar nicht erst transportiert wurden, also nicht auf halber Strecke schlappmachten, kommen in den Steinbruch und können auch von anderen Spieler beansprucht werden.
Immer wenn ich einen Moai aufgerichtet habe, lege ich eines meiner Plättchen darunter - verdeckt. Dies soll einen kleinen Memory (tm) Effekt in das Spiel bringen. Wer weiß, vielleicht vergisst Gerd, wo seine Figuren stehen und beglückt mich mit einem Hut!

Das Spiel endet, wenn ein Spieler seine sechs Plättchen auf den Spielplan gebracht hat, also sechs Statuen errichtet hat. Nun gibt es Punkte: Die kleinen Moai zählen die Punktezahl an ihrem Standort einfach, die riesiegen dreifach. Hüte werden einfach dazu addiert. Wer nun die wertvollsten Statuen errichten konnte und sich als Helfer einen Namen gemacht hat, der gewinnt das Spiel.

Giants ist ein wirklich schönes Spiel, das mit sehr wenig Glück auskommt. Das meiste ist Berechnung und gutes Verwalten der Ressourcen. Nur wer im richtigen Moment das Richtige tut, zum Beispiel seine Stammesmarker einsetzt um Tontafeln zu bekommen, damit er mit dem Häuptling die gleiche Aktion wie mit dem Schamanen machen kann, hat eine Chance. Wichtig ist es auch, ein wenig zu bluffen. Die verschiedenen Aktionen werden je eine von den Spielern reihum ausgeführt, bis alle gepasst haben. So mache ich zuerst allgemeine Aktionen, wenn ich nicht verraten will, wohin ich meine Figur schleppen möchte. Es ist außerdem ein Vorteil Startspieler einer Runde zu sein, da ich, wenn mehrere Arbeiter an einem Aufstellugnsort stehen, ich als erster diesen beanspruchen kann. Dass aber der Startspieler immer gewinnen würde, können wir nicht bestätigen.
Ein solides Spiel, das mit Recht 5 Sterne verdient hat.

Sie sollten Giants kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Giants nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne hin und her rennen- diese schreckliche Schlepperei hassen
- gerne ein wenig kooperativ spielen- schlecht haushalten können
- ein Spiel suchen, das einfach gut ist- anderen nichts, aber auch gar nichts, gönnen


Strategie / Taktik
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Kurzinfos

Giants

Gesamtbewertung

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Autor

Fabrice Besson

Verlag

Matagot

Erscheinungsjahr

2008

Spieleranzahl

3 - 5

Dauer

ca. 60 - 90 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 23 €

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