Glen More

Glen More - Mehrheitenspiel, Schottland, Clans, Plättchenlegespiel von Matthias Cramer

Set a stout hert ti a stey brae!

soll heißen: Stellt euch der Herausforderung!

Nachdem man es einmal gespielt hat, merkt man erst, wie einfach die Regeln eigentlich sind, auch wenn es mal wieder etwas gedauert hat, bis alle verstanden haben, worum es eigentlich geht. Natürlich ist es hilfreich schon am Anfang zu erwähnen, dass man am Ende eventuell Minuspunkte bekommen kann, wenn man sehr viel mehr gebaut hat, als der Spieler mit den wenigsten Punkten, aber mal ehrlich, ein wenig Spannung und Überraschungen machen doch das Leben erst lebenswert. Vor allem, wenn es alle Spieler trifft, auch den Regelvorleser, der ja auch nur den letzten Absatz weggelassen hat, weil endlich alle anfangen wollten. Also selber schuld!

Glen More ist ein wirklich gutes Spiel, das trotz seines mittelmäßigen Materials zu begeistern weiß. Die Mechanismen greifen sehr gut in einander und sind in dieser Weise auch neu, selbst für Vielspieler und das ist nicht immer leicht zu erreichen. Wenn ich mir die meisten Spiele so ansehe, sind es eigentlich doch immer die gleichen Mechanismen und auch die gleichen Themen; sicher, Schottland ist nicht neu, aber die Umsetzung ist gelungen.

Wir versuchen unser Clangebiet zu erweitern, Whiskey zu brennen, Chieftains auszubilden und besondere Orte in unsere Landschaft zu integrieren. Dies alles geschieht mit Plättchen, die in der Auslage liegen. Die Plättchen liegen im Kreis, na gut Rechteck, und unsere Spielerfiguren liegen ebenfalls in diesem Rechteck. Die Figur des jüngsten Spielers liegt ganz hinten - es gibt also einen Startspielervorteil - und dann kommen dem Alter nach die anderen Figuren. Den Rest der freien Felder belegen die Plättchen mit der "0" auf der Rückseite, bis auf das letzte, das ist leer, so sieht man immer, wo der Reigen beginnt, beziehungsweise endet.

Der Spieler, der am Ende steht, ist immer am Zug. Dieser besteht darin, dass er sich entscheiden muss, welches Plättchen in der Reihe vor ihm er wählen möchte. Manche Plättchen haben Kosten, links oben, und geben vielleicht auch gleich einen Vorteil, rechts unten. Unten in der Mitte sieht man, was das Plättchen produziert, wenn es denn aktiviert wird.
Alle Spieler starten mit einem Dorf und einer schwarzen Figur auf dem Dorf. Oben und unten fließt ein Fluss, rechts und links führt eine Straße aus der Siedlung. Wenn ich ein neues Plättchen anlegen will, muss ich immer darauf achten, dass ich: Straße an Straße, Fluss an Fluss, nicht diagonal lege und immer angrenzend an ein schwarzes Männchen, auch diagonal. Mit dem Legen des Plättchens aktiviere ich es und alle angrenzenden ebenso, auch diagonal. So geben dann Rohstofffleder Rohstoffe und Plättchen, die etwas veredeln können dies nun tun, solange man die nötigen Rohstoffe sein Eigen nennen kann.
Sollte das gewünschte Plättchen etwas kosten, dann darf ich mir die nötigen Ressourcen, wenn ich sie denn nicht habe, auf dem Markt kaufen. Liegen dort noch keine Münzen, bezahlte ich eine Münze, die ich auf die 1 lege. Der nächste Rohstoff dieser Art kostet dann zwei Münzen. Habe ich zu viele Rohstoffe, da immer nur drei auf einem Plättchen liegen dürfen, kann das schon mal passieren, dann kann ich diese auch auf dem Markt verkaufen. Dazu nehme ich mir dann einfach den höchsten Preis.
Wichtig sind in diesem Spiel zum einen die Produktionsketten; eine Destille bringt nichts, wenn ich keinen Weizen ernten kann, da keine Rohstoffplättchen. Genauso sieht es mit den Metzgern aus. Ohne Schafe oder Rinder keine Wurst und damit keine Siegpunkte. Es gibt insgesamt drei Wertungen plus die Schlusswertung. In jeder Wertung wird nachgesehen, wer die meisten Fässer Whiskey, die meisten Chieftains und die meisten Sonderplättchen hat. Es gilt immer: höchste Anzahl minus niedrigste Anzahl ergibt auf der Tabelle die Siegpunkte. Habe ich eine Differenz von 5 oder mehr, bekomme ich 8 Siegpunkte. Am Ende kommen noch Siegpunkte für die Goldmünzen hinzu und man muss, wenn man viel gebaut hat, die Differenz zu dem Spieler mit den wenigsten Plättchen an Punkten x 3 abziehen. Dies ist ein Gleichmachereffekt, der nicht allen gefallen hat, denn es liegt ja nur an mir selbst, auf welche Plättchen ich setze und damit wann ich wieder an der Reihe bin.
Aktiviert man ein Dorfplättchen, darf man pro aktivem Dorf einen Arbeiter bewegen. So kann ich ihn zum Chieftain machen und ihn an den Rand stellen oder ihn auf einen anderen Platz stellen, damit ich wieder neue Plättchen anlegen darf. Holger hatte dies übersehen und nur noch einen Arbeiter, der wie bei Carcassonne der Mönch im Kloster stand. So konnte er keine weiteren Plättchen anlegen und war eigentlich raus. Da wir aber nette Spieler sind, durfte er seinen fatalen Zug wiederholen. Wir sind einfach zu nett...

Das Interessante an Glen More ist sicherlich der Wann-ist-wer-an-der-Reihe-Mechanismus. Ähnlich wie bei Jenseits von Theben oder Tinner's Trail, muss man sich entscheiden, wie wertvoll eine Aktion sein soll, wie weit ich also vorgehe, und wie lange ich höchstwahrscheinlich nicht an die Reihe komme. Für ein Plättchen, das einem 3 Siegpunkte pro Dorf gibt und man auf Chieftains spielt, also schon 7 Dörfer hat, kann man auch mal einige Felder vorpreschen. An anderer Stelle muss man vielleicht lieber mal ein wenig rechnen, denn oft ist das, was einem entgeht, auch nicht zu vernachlässigen. Dieses Abwägen macht das Spiel auch sehr interresant. Dazu kommt noch die Konzentrierung auf nur drei siegpunktrevelante Sammelobjekte. Im Gegensatz zu anderen Spielen dieser Art, bei denen wir gar nicht wissen auf welche der hundert Möglichkeiten wir uns konzentrieren sollten, ist es hier recht einfach. Man muss nicht in alle drei Bereiche investieren um zu gewinnen, einer kann reichen. Dann aber konsequent.

Glen More hat allen gefallen und mit geübten Spielern ist es in einer Stunde gespielt. Trotzdem wird es nicht langweilig und bietet, wenn auch nicht unendliche, so doch genügend Wege zum Sieg, um es öfter zu spielen

Sie sollten Glen More kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Glen More nicht kaufen, wenn Sie:
- immer hinten liegen, denn dann dürfen Sie hier Aktionen machen- mit Schotten nichts am Kilt haben
- innovative und interessante Mechanismen lieben- Spiele mit mäßigem Material den Eintritt in Ihre Hallen verweigern
- Management-Spiele Ihnen nicht liegen
- Micromanagement nicht so mögen, aber ohne Management auch nicht können


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Kurzinfos

Glen More

Gesamtbewertung

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Autor

Matthias Cramer

Verlag

alea

Erscheinungsjahr

2010

Spieleranzahl

2 - 5

Dauer

ca. 45 - 70 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 20 €

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