Hab & Gut

Hab & Gut - Bietspiel, Bluffspiel, Taktikspiel von Carlo A. Rossi

Der neue Mechanismus hat allen Spielern auf Anhieb gefallen. Die Idee ist sicherlich einfach, aber interessant und gibt dem Spiel neue Möglichkeiten. Die Rede ist von der Idee, dass sich immer zwei Spieler einen Kartenhalter teilen. So weiß man immer ein wenig mehr, als wenn man nur die Karten auf der Hand halten würde. Außerdem muss man sich so Gedanken machen, was die anderen Spieler wohl wie einsetzen werden, denn mehr Informationen führen in der Regel auch zu einem Mehr an Nachdenken.
Das Grundthema des Spieles ist die Börse und ihre Kurse. Durch den Kurswert der Waren entscheidet sich, wie viel Geld ich beim Verkauf erhalte und, noch wichtiger, wie viel die Aktien wert sind, die ich spende. Ja, richtig, die ich "spende". Neben der Börse ist die Wohltätigkeit ein großes Thema. In jeder Runde darf und kann man eine Aktie spenden. Am Ende des Spieles fliegt der geizigste Spieler schon einmal aus der Wertung. Dieser Mechanismus macht das Spiel sehr reizvoll, da es um die richtige Menge an Spenden geht. Es nützt mir nichts, wenn ich am Ende 300 Taler mehr gespendet habe als der nächste, wenn ich nur noch 20 Taler auf der Hand halte. Es fliegt zwar der geizigste Spieler aus der Wertung, aber alle anderen nehmen noch teil, bei denen ist es egal, wie viel sie gespendet haben, es kommt nur noch darauf an, wie viel Bares sie auf der Hand haben, um das Spiel erfolgreich abzuschließen. Dies ist der Clou des Spieles; und dass man sich immer zu zweit einen Kartenhalter teilt.
Hab & Gut - Börsenspiel von Winning Moves

In Zeiten, in denen die Börse verrückt spielt und alle Welt Geld verliert, sollte man nicht unbedingt ein Spiel spielen, bei dem man das ebenfalls kann. Auch wenn die Vorgänge an der Börse nicht viel mit den Vorgängen im Spiel zu tun haben, bringt es dennoch Spaß, wenn man sich darauf einlässt.
In der Mitte des Tisches liegt der Spielplan. Auf diesem werden die Kursbewegungen der einzelnen Güter (Kohle, Kaffee, Tee, Kautschuk, Salz und Weizen) festgehalten. Alle Waren starten bei 40 Talern. Den Kurs verändert man mit Kurskarten, die auf Kartenhaltern stehen. Diese Halter stehen wiederum immer zwischen zwei Spielern, so dass nicht ein Spieler über acht Karten Bescheid weiß, sondern über 16. Allerdings muss er, wenn er Karten spielt, immer eine von der rechten und eine von der linken Seite nehmen. Darauf sollte man immer genau achten, denn manchmal ist die Versuchung zu groß, zwei von einer Seite zu nehmen.
Diese Kurskarten verändern die Werte der Waren. Das Kaufverhalten der Spieler ist für den Kurs uninteressant, es schlägt sich nicht im Wert der Waren nieder. Die Veränderungen reichen von +6 bis -6, allerdings gibt es mehr Pluskarten als Minuskarten. Am Anfang eines Durchgangs kommen je acht Karten auf einen Halter, so dass 32 im Spiel sind. Da es aber mehr Karten gibt, weiß man nie, ob die guten +6er Karten überhaupt ins Spiel kommen, oder man eventuell zu den beiden einzigen (wenn das überhaupt grammatisch geht) Spielern zählt, die wissen, dass es Karten zum Kohlewertverändern gibt.
Eine Runde startet mit der Kaufphase: Ich kann bis zu drei Aktien zum aktuellen Preis kaufen oder verkaufen. Beides geht nicht in einer Runde, was den Spielfluss ein wenig hemmen kann, wenn man auf das Geld angewiesen ist. Da heißt es eben gut planen. Außerdem kann ich eine meiner Aktien auf meinem Spielertableau ablegen und si somit spenden. Gespendete Aktien kann ich nicht zurück auf die Hand nehmen, denn "wieder holen ist gestohlen". Haben alle Spieler gekauft oder verkauft kommt es zum Verändern der Börsenkurse. Der Startspieler beginnt mal wieder und nimmt vom rechten und vom linken Halter je eine Karte, die er ausspielt. Dabei muss er eine Karte für den halben Wert spielen. Welche das ist, ist ihm überlassen.
Reihum folgen die anderen Spieler. Nach vier Durchgängen werden die gespendeten Aktien verkauft. Das erlöste Geld kommt oben auf das Tableau und ist jederzeit von allen Spielern einsehbar. Danach beginnt der zweite Durchgang und wenn dieser endet, endet auch das Spiel. Es werden noch alle gehaltenen Aktien verkauft und dann ermittelet, wer das wenigste Geld gespendet hat. Dieser Spieler ist RAUS! Und zwar PRONTO! Diese geizige Kröte.
Die anderen Spieler nehmen an der Endwertung teil und unter ihnen gewinnt der Spieler, der das meiste Bare vor sich liegen hat.

Hab & Gut hat uns allen wirklich sehr gut gefallen. Es ist ein schnelles Spiel, das in keiner Runde die 60 Minuten überschritten hat. Die Regeln sind schnell erklärt und ebenso schnell verinnerlicht. Viel gibt es ja auch nicht zu merken. Die Idee, dass man keine Handkarten auf der Hand hält, sondern in zwei Halter Einblick bekommt macht das Spiel interessanter, als wenn es anders herum wäre (Wie, zwei Halter auf der Hand? Nein, natürlich nicht. Sie verstehen schon).

Für Spieler mit wenig Erfahrung, die sich entscheiden sollten dieses Spiel zu erwerben, legen wir noch einen Stern drauf: Somit bekommt es 5 Sterne im Spielspaß. Sollten Sie ein alter Hase sein, müssen wir diesen fünften Stern leider wieder wegnehmen, da Sie ja eigentlich schon alles gesehen haben und höchstwahrscheinlich nach ein wenig mehr "reale Börsenbewegungen" stehen. Denn das ist die Schwäche: Mit dem wahren Leben hat das Spiel nichts zu tun. Vielleicht mal auch gar nicht sooooo schlecht.

Sie sollten Hab & Gut kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Hab & Gut nicht kaufen, wenn Sie:
- ein Börsenspiel suchen, das mal andere Wege geht- auf die Börse nicht gut zu sprechen sind
- ein Spiel suchen, bei dem alles passt- das Wort "spenden" aus Ihrem Wortschatz gestrichen haben
- Interesse an neuen Ideen haben- nicht gerne teilen
- gerne in anderer Leute Karten linsen


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Kurzinfos

Hab & Gut

Gesamtbewertung

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Autor

Carlo A. Rossi

Verlag

Winning Moves

Erscheinungsjahr

2008

Spieleranzahl

3 - 5

Dauer

ca. 45 - 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 22 €

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