Karnickel

Karnickel - Würfelspiel, Ärgerspiel von Brett J. Gilbert

Die leckersten Karotten sind die gefährlichsten!

Einfache Ideen sind nicht immer schlecht. Wie zum Beispiel die Gabel. Sehr einfach, aber sehr hilfreich. Genauso das Messer. An sich nur ein scharfes Stück Metall, aber was das alles kann! Super. Auch der Löffel, mit seiner kleinen Mulde ist eher einfach, aber nicht ohne! Ob Suppe, Nutella oder Medizin, was würden wir ohne diesen Alleskönner nur anfangen? Man weiß es nicht. Wo wir gerade bei Löffel waren, sollten wir die uns gegebene Überleitung nicht ignorieren und zum Thema dieses Aufsatzes kommen. Karnickel, welches bei Lookout Spiele erschien, war natürlich ein Must-Have für Joachim, und so war er einer der ersten, die es erwerben mussten. Und da es einfach ist und Karnickel Löffel haben, habe ich eine prima Überleitung gefunden. Es sei denn, nur Hasen hätten Löffel und Karnickel nur Teelöffel. Aber ich bin kein Biologe und will es nicht werden. Da muss das auch so passen.

Aber wie groß war die Enttäuschung, als er es, seiner Marotte nach, öffnete um den korrekten Inhalt an Spielmaterialien zu überprüfen? Sehr groß. Die Regel war so kurz, sie hätte auf einen Bierdeckel gepasst. Das "Spielbrett", welches den Namen kaum verdient, hält nicht zusammen und rutscht beim Bewegen der "Figuren" hin und her. Aber noch schlimmer: Die "Figuren" sind Pappkameraden, die in einen Standfuß gesteckt werden müssen! Als ob das nicht schon genug der Schrecken gewesen sei, musste er nun feststellen, dass die Standfüße nicht durchsichtig und viel zu groß waren! Wer, bitte schön, ist dafür verantwortlich? Daher merke, nicht alles was einfach ist, ist auch gut!

Da seine Stimmung schon vor dem ersten Spiel erheblich gedämpft war, konnte ihn (und uns an diesem Abend) der Mechanismus auch nicht überzeugen. Ständig rutschten die Spielplanteile auseinander, ständig ärgerten wir uns über die viel zu großen Standfüße und ständig viel uns auf wie wenig Spaß das Spiel eigentlich brachte; auch wenn es in erster Linie sicherlich nicht für materialverwöhnte Vielspieler gemacht war. Aber Kindern, die es nicht besser wissen, so etwas vorzusetzen ist auch nicht fein!

Lobenswert sind die Regeln, da sie kurz und nach einmaligem Studium in Fleisch und Blut übergehen. Jeder Spieler hat ein Karnickel, das Karotten fressen will. Diese wachsen aber zwischen den Eisenbahngleisen und machen so das Ernten ein wenig schwer, da die Eisenbahn von Zeit zu Zeit auf den Gleisen unterwegs ist. Wer an der Reihe ist, würfelt mit den 7 Würfeln. Die Seiten der Würfel zeigen entweder zwei Farben oder ein Dreick, das das Vorankommen der Eisenbahn symbolisiert. Diese Würfel werden nach einem Wurf in die Mitte gelegt, danach entscheidet sich der Spieler, welches Karnickel, also welche Farbe, er vorbewegt und zwar immer so viele Karottenfelder, wie die Würfel insgesamt angeben. Aber nur eine Farbe.
Würfelt ein Spieler mit dem letzten Würfel auch ein Eisenbahnsymbol, so dass es keine Farbseiten mehr zu sehen gibt, nimmt dieser Spieler alle 7 Würfel und wirft sie. Nun bewegt er die Eisenbahn entsprechend weit nach vorne im Kreis. Jedes Karnickel, das vor der Eisenbahn fliehen muss, geht ohne Karotten ins Bett. Die anderen Mümmelmänner bekommen so viele Karotten, wie auf dem Feld abgebildet sind, auf dem sie stehen. Es gibt zwei Sonderfelder: Das eine ist gut, es ist eine Art Brücke, auf der es eine Karotte zu holen gibt; diese Position ist vor der Eisenbahn sicher. Das andere ist auch eine Art Brücke, allerdings verliert man hier eine Karotte, was das Feld noch schlechter macht, als ein Feld direkt vor der Eisenbahn.

Aller Spieler starten mit einer Kartotte und es gewinnt, wer zuerst 8 Karotten gesammelt hat.

Karnickel ist sicherlich nicht einfacher als ein Löffel, aber es kommt schon sehr nahe dran. Seinen einzigen Reiz für ältere Spieler ist in den Würfeln zu sehen, die, in der richtigen Kombination mit den Positionen der Karnickel auf dem Spielplan, amüsante Situationen enstehen lassen können. Manchmal muss ich mich zwischen Pest und Cholera entscheiden: Mich auf ein Feld vor der Eisenbahn bewegen, könnte nicht so gut sein; oder ein anderes Karnickel auf das sichere Feld oder gar auf eines mit drei Karotten. Schöner Mist! In diesen Momenten bringt das Spiel auch verwöhnten Vielspielern Spaß, allerdings wäre dann immer noch die Sache mit dem nicht so dollem Material. Die einzelnen Teile des Rundkurses lassen sich nicht in einander stecken, sondern nur leicht aneinander legen. Dadurch verrutscht das Ganze sehr gerne und trägt zum Nervfaktor der übergroßen Standfüße bei.

Für Kinder und kindische Gemüter sicherlich ein nettes Spiel, aufgrund der Mängel sollte man sein Geld lieber in etwas anderes investieren. Es gibt so viele bessere Spiele...

Sie sollten Karnickel kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Karnickel nicht kaufen, wenn Sie:
- kleine Kinder haben- so richtig Spaß haben wollen
- einfache Spiele mögen- Designschwächen nicht mögen
- keine großen Ansprüche stellen- Würfelspiele nicht leiden können


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Kurzinfos

Karnickel

Gesamtbewertung

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Autor

Brett J. Gilbert

Verlag

Lookout Games

Erscheinungsjahr

2013

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 10 - 15 Min.

Alter

ab 6 Jahren

Preis

ca. 15 €

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