Modern Art

Modern Art - Brettspiel / Strategiespiel von Reiner Knizia

Ein Taktik- und Rechenkracher

Ein Spiel über Kunst. Noch dazu über moderne Kunst. Kann das was sein? Aber hallo! Gott sei Dank geht es nicht so sehr um die Kunst, als um einen tollen Versteigerungsmechanismus, der immer wieder zum Spielen einlädt. Warum das Spiel noch nicht wieder aufgelegt wurde, verstehe wer will - wir nicht.

Die Spieler müssen Bilder ver- und ersteigern. Am Anfang erhält man eine bestimmte Anzahl von Karten (Bilder), die versteigert werden können. Es gibt fünf Künstler, deren Bilder an den Mann gebracht werden sollen. Versteigert man ein Bild an einen Mitspieler, so erhält man das gebotene Geld. Kauft man es selber, was immer möglich ist, aber nicht immer clever, zahlt man den Preis an die Bank. Wer an der Reihe ist, bietet ein Bild zur Versteigerung an. Es gibt verschiedene Arten, wie ein Bild angeboten werden kann, zu erkennen am Symbol auf der Karte:

  • Versteigerung reihum: Links vom Versteigerer beginnt es. Jeder Spieler darf genau ein Gebot abgeben. Will man nicht erhöhen, passt man. Zum Schluss kann der Verkäufer es selbst kaufen, wenn er gewillt ist, den Preis zu erhöhen.
  • Versteigerung zum Festpreis: Der Verkäufer nennt einen Preis, ist ein Spieler bereit diesen zu bezahlen, wechselt das Bild den Besitzer. Wenn nicht, muss der Verkäufer das Bild kaufen.
  • Versteigerung in der Faust: Alle Spieler nehmen einen Betrag, den sie bereit sind zu zahlen, in die Faust. Gleichzeitig öffnen alle Spieler die Hand. Das höchste Gebot gewinnt.
  • Versteigerung kreuz und quer: Wie bei einer richtigen Versteigerung rufen alle Spieler durcheinander. Wer am Ende das höchste Gebot abgegeben hat, gewinnt.

Modern Art - Brettspiel von Hans im GlückEinige Bilder haben ein = als Symbol. Das heißt, dass sie zusammen mit einem anderen Bild ersteigert werden müssen. Für die Versteigerung gilt das Symbol der anderen Karte. Es darf aber kein anderer Künstler sein.
Es wird solange reihum versteigert, bis von einem Künstler das fünfte Bild zur Versteigerung kommt. Dieses wird aber nicht versteigert, sondern beendet nur die Runde. Insgesamt werden vier Runden gespielt. Nun wird überprüft, welcher Künstler die meisten Bilder hat. Dieser bekommt einen 30.000 $ Marker in die Spalte für die erste Runde. Der Künstler mit den zweit meisten Bildern bekommt 20.000 $ und dann fehlt noch der Dritte: 10.000 $. Jeder Spieler bekommt nun Geld für seine Bilder. Jedes Bild ist so viel wert, wie der Marker anzeigt. Hat ein Künstler keinen Marker liegen, sind seine Bilder nichts wert. Danach werden alle Bilder abgegeben.
Richtig interessant wird das Spiel erst ab der zweiten Runde: Denn wer nicht unter die ersten drei kommt, verliert alle bisher liegenden Marker. So kann es sein, dass ein Künstler, der in der ersten Runde 30.000 $ wert war, in der zweiten Runde nichts bringt. Beim Ersteigern muss man also abwägen: was kann ich bieten, was kann ich erwarten, will ich einen Gewinn von 12.000 $ machen, dafür Benni aber 45.000 $ für das Bild zahlen? So wird das Spiel zu einem Taktik- und Rechenkracher. Oft rentiert es sich nicht hohe Summen zu blechen, aber auch oft, verkauft man ein Bild viel zu billig. Wer am Ende der vierten Runde das meiste Geld besitzt, gewinnt das Spiel.

"Modern Art" ist ein Kracher. Warum das Spiel nicht mehr zu kaufen ist, ist nicht nachzuvollziehen. An sich wäre die Zeit reif, eine Neuauflage zu starten. Der Bietmechanismus ist sehr durchdacht. Man muss in jeder Phase höllisch aufpassen und immer gut rechnen. Ein wenig Spekulieren schadet auch nicht. Wichtig ist es auch, immer über die eigenen Handkarten Bescheid zu wissen. Die darf man nicht aus den Augen verlieren, da sie den Hauptteil des Spieles ausmachen. Lohnt es sich noch einen neuen Künstler einzuführen oder sollte ich die Runde beenden? Vielleicht ist es auch besser jetzt ein Bild von Yoko anzubieten und nicht eines von Lite Metal. Was ist das Bild wert? Welche Versteigerungsart will ich wählen? Wenn ich nicht die beste zu spielende Karte haben, welche ist die zweit beste?
Wer "Modern Art" hat, sollte es mal wieder hervorholen. Auch wenn die Grafik heute nicht mehr "Modern" erscheint, ist es immer ein Spielchen wert. Wer es nicht hat, sollte traurig sein. Leider weiß man in der Ebay-Gemeinde um den Wert des Spieles; und es ist teuer!

Nachtrag: Mittlerweile ist das Spiel wieder im Handel erhältlich, erschienen bei Pegasus.



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Kurzinfos

Modern Art

Gesamtbewertung

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Autor

Reiner Knizia

Verlag

Hans im Glück

Erscheinungsjahr

1992

Spieleranzahl

3 - 5

Dauer

ca. 40 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

Nicht mehr erhältlich

Auszeichnungen

Spiel des Jahres 1999 - Auswahlliste
Deutscher Spielepreis 1993 - 1. Platz

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