Powershot

Powershot - Sammelkartenspiel, Fußballspiel von nicht bekannt

Kommt Stadion-Atmosphäre auf?

Der Rezensent und sein Partner sind keine Fußballfans, daher vermuten beide, dass dieses Zwei-Personen-Spiel Fußballbegeisterte eher anspricht als Fußball-Abstinente. Die auf der Packung formulierten Euphemismen verfingen bei ihnen jedenfalls nicht.

Bekanntlich haben Fußball-Teams unterschiedliche Stärken und Schwächen - manche sind eher defensiv eingestellt, andere offensiv, manche setzen eher auf Kraft, andere auf Schnelligkeit, einige auf Eleganz, andere auf Pfiffigkeit. Solche Gegebenheiten umsetzend hat Pegasus Kartensätze für mehrere Nationalmannschaften herausgebracht, die unterschiedliche Schwerpunkte abbilden. Wir haben es mit der spanischen und der deutschen Mannschaft ausprobiert. (Auch die Kombination der deutschen mit der englischen und mit der italienischen Mannschaft steht zur Verfügung.)

Die Anzahl der Handkarten, aus der beide Spieler jeweils auswählen können, beträgt stets 11. Wir haben lange über die Frage gegrübelt, wieso gerade diese ungewöhnliche Anzahl gewählt wurde ... Diese Karten stehen vielleicht nicht unmittelbar für bestimmte Spieler, sondern für die Fähigkeit der Mannschaft, in der jeweiligen Situation wie gut welche Aktion anzugehen. Dabei bilden mehr oder weniger hohe Karten - sie sind mit den Stärken 1 bis 8 versehen - die Position, den Überblick und das Glück ab. Das steht zwar nicht explizit in der Anleitung, aber wir haben es uns so zusammengereimt.

Wer im Besitz des nur gedachten Balls ist, spielt eine Angriffskarte aus. Dribbeln kommt in Frage oder Passen, was hier einmal nicht als Verzicht auf einen Spielzug gemeint ist, sondern als Sammelbegriff für Quer-, Längs-, Steil- und - falls es noch andere geben sollte - sonstige Pässe. Der Gegenspieler darf eine passende Abwehrkarte ausspielen, zum Beispiel Tackling oder Abfangen. Je nach dem Stärke-Verhältnis der Angriffs- und der Abwehrkarte geht der Angriff weiter, oder er endet mit oder ohne Ballverlust. Falls er weitergeht und der Angreifer auch noch nach der zweiten gespielten Angriffskarte erfolgreich ist, darf er mit seiner dritten Karte einen Torschuss versuchen. Auch den kann der Verteidiger parieren, falls er über eine Halten-Karte passender Stärke verfügt. Mit jedem gestoppten Angriff wandern die bereits gespielten Karten auf einen Ablagestapel.

Einige weitere, allerdings nur in geringer Zahl enthaltene Karten bringen etwas Salz in die Suppe: Ein Weitschuss kann auch schon nach nur einer nicht abgewehrten Angriffskarte erfolgen, Doppelpässe und Balltricks verstärken einen anschließenden Torschuss-Versuch, ein Starspieler kann fast alle Rollen einnehmen.

Eine gewisse Herausforderung liegt darin, weder zu früh zu viele mächtige Karten zu spielen noch zu zaghaft anzugreifen. Auch kann es bei ausgehenden Angriffskarten klug sein, der gegnerischen Mannschaft den Ball freiwillig zu überlassen.

Die beim aufgefächerten Halten der Karten sichtbare obere linke Ecke ermöglicht mittels Farbgebung und zwar gut lesbarer aber entlang der Längsseite angeordneter Beschriftung einen Überblick über die Möglichkeiten der 11 Handkarten, wenngleich die Übersichtlichkeit noch durch weitere Elemente gesteigert werden könnte. Die übrige Darstellung trifft vielleicht nicht den Geschmack aller Spielefreaks, spielt aber für den Spielverlauf keine Rolle. Beigefügte Torzähl-Karten erleichtern während der zwei zu spielenden Halbzeiten jederzeit den Überblick über den Spielstand.

Nicht in Karten und Spielregel umgesetzt wurden übrigens Wetter, Zustand des Rasens, blendendes Flutlicht, Freistöße, Strafstöße, Einwürfe, Torabschläge, Schwalben, Fouls, Verletzungen, Verlängerungen, Gegröle, mehr oder weniger aufbauender Zuspruch durch den Trainer in der Halbzeitpause, Platzverweise, Schiedsrichterbestechung, Doping etc.

Praktischerweise liegt jedem der 56 Karten umfassenden Kartensätze je ein gleichlautendes Regelblatt bei. Es ist also nicht nötig, dass es jemand vorliest, und beide können bei Unklarheiten schnell nachschlagen. Struktur und Gestaltung des im Grunde übersichtlichen Regelblatts weichen vom Gewohnten ab, nicht immer zum Vorteil des leichten Lernens: Zwar sind die Abschnitte durchnummeriert, mit Überschriften versehen und um zahlreiche eingängige Abbildungen ergänzt. Allerdings stehen wichtige Regeln in Kreisen außerhalb der Nummerierung, eine Einleitung fehlt, und unter Spielvorbereitung stehen verwirrenderweise nicht unter diese Überschrift passende allgemeine Regeln.

Die Verpackung braucht nicht mehr Platz als ein Doppelkopf-Blatt, und als Spielfläche genügen zur Not ca. acht Karten-Grundflächen. Dieses Spiel kann daher auch für Bahnreisen empfohlen werden.

Sie sollten Powershot kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Powershot nicht kaufen, wenn Sie:
- ein wenig Fußballatmosphäre zu schätzen wissen - den Kopf beim Lesen der Kartenbezeichnungen nicht nach links legen mögen
- keinen Wert auf die Umsetzung eher abstoßender Seiten des Fußballspielens in ein Kartenspiel legen - die Frustration unangenehm finden, die von einer gut vorbereiteten und dann doch nicht erfolgreichen Aktion ausgehen kann
- Euphemismen entweder ignorieren können oder sich von ihnen anstecken lassen - das Mitwirken eines Schiedsrichters auf dem gedachten Feld wünschen


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Kurzinfos

Powershot

Gesamtbewertung

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Autor

nicht bekannt

Verlag

Pegasus Spiele

Erscheinungsjahr

2008

Spieleranzahl

2 - 2

Dauer

ca. 20 - 30 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 5 €

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