Vampire aus der alten Welt

Bissiges Rollenspiel

Unwissend über die Regeln und die Welt um das 13. Jahrhundert bin ich der Einladung zu einem Rollenspielabend „Vampir“ gefolgt. Das Angebot einer näheren Regelerklärung lehnte ich ab. Der Spielleiter hatte schon im Vorfeld erklärt, dass man auch ohne großes Regelwissen in das Spiel einsteigen kann. Dann aber mit der Einschränkung als Mensch, und nicht als Vampir, zu spielen. Innerhalb von 30 Minuten hatten wir meinen Charakterbogen ausgefüllt. Das Spielgeschehen konnte beginnen.

„Als isländischer Kaufmann war ich unterwegs, auf der Höhe eines Passes in Osteuropa wurde mein Begleiter getötet und ich wachte am nächsten Tag verletzt in einem nahe gelegenen Dorf auf. In den nächsten Tagen wurde ich mehrfach von einer schönen Frau besucht und reich bewirtet. Betört von der Schönheit und berauscht von dem Wein habe ich ohne Widerstand dreimal von ihrem Blut gekostet. Sie war ein Vampir und so wurde ich zu ihrem Ghul, einem Diener. Als dieser zog ich mit ihrer Reisegruppe von Vampiren durch das Land, um später von einem Gangrel angegriffen und gebissen zu werden. Mein zweites Leben als Vampir konnte beginnen. Nach und nach erlernte ich die Fähigkeiten eines Gangrel- Vampir kennen und erfuhr mehr über das Leben in dieser anderen Welt.“ Und auch außerhalb der Rolle lernte ich Stück für Stück die Regeln kennen. Erst später habe ich angefangen im Regelbuch zu lesen. Die 380 Seiten beginnen nicht mit den Regeln zum Spiel, sondern beschreiben das Mittelalter und die dreizehn verschiedenen Clans Kains, des ersten Vampirs auf dieser Welt. Es ist recht interessant wie die Entstehungsgeschichte der Clans aufgebaut ist. Folgend wird dann näheres zu den Vor- und Nachteilen einer Rolle erzählt. Dabei kann man sich am Anfang gar nicht alles merken was die Vampire so können und was ihnen vielleicht auch Schaden kann. Dies kommt als unwissender Vampir-Neuling immer gern zu heiteren Überraschungen im Spiel. Die letzten Kapitel behandeln die Dramatik, den Erzählstil und bieten Informationen zu Verbündeten und Antagonisten für das Rollenspiel. Diese sind aber eher für den Spielleiter gedacht.

Die Grundregeln sind leicht zu verstehen, gerade wenn ein erfahrener Spielleiter mit seinem Rat zur Seite steht. Kämpfe mit mehren Spielern und Antagonisten des Spielleiters können durch die vielen Würfelproben schon etwas länger dauern. Wie überall, haben auch hier die Spieler Einfluss auf das Geschehen. Wer absolut keine Vampire mag, der sollte sich nicht darauf einlassen und lieber ein klassisches Fantasy-Rollenspiel ausprobieren. Für alle Anderen kostet es nichts, doch mal als Gast und Mensch an einem Vampir-Abend teilzunehmen. Ich persönlich freue mich schon auf den nächsten Abend!

Strategie / Taktik
Glück / Zufall
Interaktion
Anleitung / Material
Spielspaß			Buy Game on
Preis / Leistung