Waterloo

Strategiespiel für Zwei

Kriegsspiele sind zu verurteilen. Wenn man es jedoch genau nehmen würde, so wäre Schach das älteste Kriegsspiel. Bei Waterloo erinnert nur der Name an eine bekannte Schlacht gegen Napoleon.

Auf einem acht mal neun Felder großen Spielplan stehen sich jeweils acht rote und blaue Spielfiguren (numeriert von eins bis acht) gegenüber. Sieger wird, wer entweder die beiden gegnerischen Generäle oder die sechs Soldaten aus dem Spiel wirft. Eine dritte Möglichkeit ist, die Kampfstärke des Gegners von anfangs 72 Punkten auf Null zu bringen.
Wer an der Reihe ist, muß mindestens eine Figur bewegen. Die Figuren mit ungeraden Nummern gehen drei Felder weiter und die Anderen vier. Trifft eine Figur auf ein Feld mit einer gegnerischen Figur, kommt es zu einem Kampf.
Das Kampfsystem besteht aus drei Phasen. Zuerst wird die Kampfstärke der Figur ermittelt. Auf einem Schreibblock sind dreimal die Würfel von eins bis sechs aufgezeichnet. Jeden dieser Würfel kann man einmal im Kampf einsetzen. Danach wird er gestrichen. Man wählt sich drei dieser Würfel aus, aus jeder Spalte einen. Zwei dieser ausgewählten Würfel müssen dem Gegner offengelegt werden. Dann wird gereizt. Es darf nicht höher gereizt werden als die Summe der drei Würfel plus den Wert der Figur. Hierbei sollte zum Bluff des Gegners nicht unbedingt der höchstmögliche Wert genannt werden. In der dritten Phase wird geraten, welchen Wert die gegnerische Spielfigur haben könnte. Ratet man richtig, wird die Figur aus dem Spiel genommen, und man darf sich den Wert des Reizens zu seiner Kampfstärke dazurechnen. Der Gegner muß ihn von seiner Stärke abziehen. Wer falsch ratet, zählt seine Kampfstärke entsprechend runter.

Die beiden Generäle müssen sich sehr konzentrieren, um den Überblick zu behalten. Die Rechnerei und das Abschätzen nimmt einen großen Teil des Spiels ein. Das Spielbrett mit den Figuren ist da beinah eine Nebensache. Das Layout des Spielbretts und des Kartons ist einfach gehalten. Es könnte versehentlich für ein Kinderspiel gehalten werden. Das sollte jedoch nicht abschrecken, ein oder zwei Partien auszuprobieren.

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