Egizia

Egizia - Aufbauspiel, Ressourcenspiel, Brettspiel von Acchitocca

Im Tal der Könige

Spiele im alten Ägypten gibt es nicht wenige: Ra, Cheops, Amun Re oder Tal der Könige, um nur einige zu nennen. Irgendwie fasziniert diese Epoche der Menschheitsgeschichte immer wieder. Ist es das Bauen von Kollosalbauten oder das Anhäufen von Schätzen und Prunk, die diese Begeisterung auslösen? Denn, Hand aufs Herz, das Spiel wäre sicherlich nur halb so gut, wenn man moderne Wolkenkratzer oder MacDonald's-Filialen errichten sollte.
Somit liegt also wieder ein Spiel auf dem Tisch, das uns ein bewährtes Thema präsentiert. Dies hat Vor- aber auch Nachteile. Die Nachteile bestehen darin, dass man es mit anderen Spielen vergleicht, die einem eine ähnliche Aufgabe aufdrücken. Stimmt die Grafik besser? Wie ist das Material? Wie wird die Spielerreihenfolge festgelegt? Aber eben auch, wie passt sich das Spiel dem Thema an oder anders herum. Natürlich vergleichen wir Egizia nicht nur mit Spielen, die in Ägypten situiert sind, sondern auch mit Spielen, die ein ähnliches Ziel haben; den Aufbau eienr Hochkultur.

Und immer wieder Ägypten...

Und da macht Egizia vieles richtig. Besonders die Nutzung der Aktionen hat uns sehr gut gefallen. Aber von vorne: Die Pyramiden, die Sphinx und der Tempel sowie die Königsgräber wollen errichtet und ausgehoben werden. Dazu braucht man freie, motivierte Arbeiter, im Spiel Bautrupps genannt. Was braucht man noch? Richtig, Steine. Denn ohne Steine keine Pyramide. Dies ist auch die einzige Ressource im Spiel, das Korn, das ich brauche um meine Arbeiter zu ernähren gibt es nur als Karten.
So startet jeder Spieler mit einem 6er Kornfeld, 3 Bautrupps mit dem Wert 1, einem Joker-Bautrupp mit dem Wert2 und einer Anzahl an Steinen, abhängig davon, an welcher Stelle man sitzt. Der Startspieler bekommt weniger, die anderen Spieler mehr. Das Spielbrett zeigt den Verlauf des Nils, wie er sich durch Gizeh bis ins Delta schlängelt. An seinem Lauf liegen die Aktionen, die die Spieler wählen können; es gibt drei unterschiedliche Gruppen:
Die Karten: in jeder der 5 Runden werden 10 Karten ausgelegt, die unteschiedliche Aktionen bieten. Manche sind permanent, andere eimalig jederzeit oder einmalig sofort zu spielen.
Die Bauplätze: Da haben wie die Sphinx, wo es Karten gibt, die am Ende des Spieles zählen, den Obelisken und die Königsgräber, die Punkte für den Einsatz von Steinen und Bautrupps geben und die Pyramide mit dem Tempel, die ebenfalls sofort Punkte bringen.
Die runden Felder: Hier kann ich meine Bautrupps verbessern, also stärker machen, damit sie wertvollere Felder bebauen können. Außerdem kann man auf zwei Feldern die Intensität der Nilüberschwemmungen festlegen, das heißt, welche Felder geben Ertrag und welche verdorren.

Fünf Runden und 7 Phasen

Die Runde startet mit dem Startspieler - er setzt eines seiner 8 Boote auf eine der Aktionen, die ausliegen. Hat er sein Schiff gesetzt, führt er die Aktion aus, es sei denn, er wollte eine Bauaktion ausführen. Diese werden am Ende der Runde abgehandelt. Sehr wichtig beim Einsetzen: Habe ich mich einmal für ein Feld entschieden, kann ich kein weiteres Boot flussaufwärts mehr einsetzen. Alle folgenden Boote müssen flussabwärts gesetzt werden!
In der Regel habe ich unterschiedliche Möglichkeiten, die man alle irgendwann einmal im Spiel nutzen sollte. Manche früher als andere. So gibt es Karten mit Steinbrüchen. Diese erhöhen meine Ausbeute bei der Steinvergabe. Felder helfen meine Bautrupps zu ernähren. Je stärker die Trupps sind, desto mehr Nahrung brauchen sie auch. Desweiteren gibt es Karten und Felder, die meine Vertreter auf dem Stein- und auf dem Getreidemarkt verbessern. Immer wenn es zur Ernährungsphase kommt, muss ich pro Stärkepunkt meiner Bautrupps auch ein Feld Weizen aufweisen, sonst gibt es Minuspunkte. Zu Anfang sind das 3 Minuspunkte pro fehlendem Feld, später kann ich es auf einen drücken. Auf dem Steinmarkt gibt es, wenn ich das untere Ende erreiche, drei kostelose Steine und ich kann am Ende des Spieles meine Steine gegen Punkte tauschen.
Egizia - Spiel in Ägypten von Hans im Glück
Kommen wir nun zum Rundenablauf. Nachdem alle Spieler ihre Boote nacheinander gesetzt haben - und dabei ihre Karten oder anderen Aktionen genommen und ausgeführt haben - kommt es dann zur Ernährugnsphase, gefolgt von der Steinverteilung. Erst wenn diese beiden Phasen abgehandelt worden sind, kommt es zur Bauphase. Angefangen wird bei der Sphinx: Um an ihre Karten zu kommen, muss ich einen meiner Bautrupps verwenden, also umdrehen, und entsprechend Steine abgeben. Dafür nehme ich mir entsprechend de Stärke des Trupps Karten, von denen ich mir alle ansehen, aber nur eine behalten darf. Die anderen lege ich zurück und bekomme für jede zurückgelegte Karte einen Punkt.
Als nächstes baut man an dem Obelisken und an den Gräbern. Die Gräber sind eine Plättchenreihe, von der die ersten vier offen liegen. Ihr Wert muss mit einem Bautrupp oder einem Bautrupp und dem Jokerbautrupp erreicht werden. Dafür gebe ich entsprechend Steine ab und nehme mir das Plättchen. Die Punkte werden sofort eingetragen. Sollte ich im späteren Spiel sehr starke Bautrupps haben, kann ich auch mehr als ein Plättchen - oder Grab - bauen, auch gemischt mit dem Obelisken. Bei dem sieht es genauso aus, Bautrupp wählen, Steine abgeben und einen eigenen Stein an die Stelle legen, die gebaut wurde. Punkte nehmen nicht vergessen!
Bei der Pyramide und dem Tempel sieht es ebenso aus; bei allen Bauwerken ist natürlich darauf zu achten, dass man nicht oben anfängt zu bauen, sondern unten. Aber das muss man eigentlich niemandem mehr sagen...
Wurden alle Bauvorhaben abgeschlossen, werden noch Punkte vergeben: Wer an einem Bauvorhaben teilgenommen hat, bekommt einen Punkt, bei zweien sind es 3 Punkte und wer an allen drei beteiligt war, bekommt 6 Punkte gutgeschrieben. Neuer Startspieler ist der Spieler mit den wenigsten Punkten, danach aufsteigend.

Bauen, bauen und immer wieder bauen!

Das Interessante bei Egizia ist der Verlauf des Nils und damit die Vergabe der Aktionen. Will ich eine bestimme Aktion ausführen, kann es sein, dass ich schon recht weit unten anfangen muss, damit sind aber alle Aktionen dafür für mich gestorben. Da heißt es abwägen, was wichtiger ist. Immens wichtig ist es an den drei Stellen zu bauen, da dies zum einen Steine auf den Bauten gibt, die eventuell mit der richtigen Sphinxkarte am Ende richtig viele Punkte wert sein können und zum anderen bekomme ich sofort Punkte, nicht zuletzt durch die Vergabe am Ende der Runde (1, 3 oder 6 Punkte).
Ohne Steine kann ich aber nicht bauen und mit schwachen Bautrupps sieht es auch nicht besser aus, da die Felder, je weiter der Bau voranschreitet teurer werden. Kostet das erste Feld im Obelisken noch einen Stein und einen 1er Bautrupp, so kostet das letzte Feld schon 9. Große Bautrupps wollen aber auch ernährt werden, das schaffe ich nur mit Feldern, von denen es drei Arten gibt. Die grünen, die immer Ertrag bringen, die beigen, die nur Ertrag bringen, wenn der Nil sie überspült und die roten, die bei mittlerem Nilstand schon keinen Ertrag mehr bringen. Im Nildelta gibt es drei Kreise, von denen immer einer mit der Wasserscheibe belegt ist. Sie gibt an, welche Arten Ertrag bringen. Liegt sie auf dem grünen Feld, geben auch nur diese Felder Ertrag, liegt sie in der Mitte, geben die grünen und beigen Felder Ertrag, nur wenn sie echts liegt, gibt es auf allen Feldern etwas zu ernten.

Egizia hat allen Mitspielern gefallen, besonders der Verlauf des Nils und die damit verbundenen Entscheidungen welche Aktionen ich wähle und auf welche ich verzichte, wurde von alles gelobt - und das ist mal etwas Neues! Was man auf jeden Fall nicht unterschätzen sollte sind die Sphinxkarten, die am Ende nochmals Punkte bringen. Da kann ein schon sicher geglaubter Sieg schnell in einer extremen Pleite enden.

Unterschätze nicht die Sphinx! Ihre Punkte sind Gold wert.

Wer nicht jede Runde an allen drei Bauvorhaben beteiligt ist, und einer wird es sein, denn es gibt je Bauplatz nur drei Baustellen, verschenkt Punkte, die nebenbei noch gemacht werden können. Insgesamt ist die Verteilung der Wertigkeiten sehr gut austariert, dass wirklich nur der gewinnt, der seine Züge am besten abstimmt. Natürlich gibt es ein wenig Glück oder besser Zufall: Die Reihenfolge der Karten auf dem Nil ist immer anders und manchmal geht sie schlecht mit meiner Position in der Runde zusammen. Genauso kann es sein, dass ein Spieler immer die guten Sphinx-Karten zieht, während andere welche bekommen, die sie niemals erfüllen können.

Alles in allem ein sehr gutes Spiel, das leichte Regeln mit gutem Material und einem hervorragendem Mechansimus verbindet.

Sie sollten Egizia kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Egizia nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne Spiele in Ägypten spielen- Ägypten nicht mögen
- Spiele mit einem moderaten strategischem Tiefgang mögen- immer etwas zu meckern finden
- etwas suchen, das leicht zu lernen ist und Spaß bringt- die Aktionsverteilung nicht leiden können


Strategie / Taktik
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Kurzinfos

Egizia

Gesamtbewertung

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Autor

Acchitocca

Verlag

Hans im Glück

Erscheinungsjahr

2009

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 90 - 120 Min.

Alter

ab 12 Jahren

Preis

ca. 30 €

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