World of Warcraft - The Boardgame

World of Warcraft - The Boardgame - Brettspiel / Rollenspiel / Fantasyspiel von Christian T. Petersen

Mittlerweile gibt es dieses Spiel ja auf Deutsch, wir haben die englische Version gespielt und uns durch die englischen Regeln gearbeitet. Auch wenn diese auf den ersten Blick ziemlich kompliziert und umfangreich aussehen, erklärt sich das meiste während des Spiels.
World of Warcraft ist wohl das populärste Online-Rollenspiel, das es zurzeit gibt. Was liegt da näher, als eine Brettspielvariante auf den Markt zu bringen, damit man auch die Menschen erreicht, die nicht online spielen wollen, sich aber dem Flair dieser Fantasywelt nicht entziehen können oder wollen.
World of Warcraft - Das Brettspiel - Fantasyspiel von Christian T. Petersen
Wie in jedem Rollenspiel übernehmen die Spieler einen Charakter, den sie über den Verlauf des Spiels Erfahrung sammeln lassen, neue Gegenstände und Zauber verpassen und der Monster verdrischt. Die Monster stammen genauso wie die Rassen der Charaktere und deren Klassen aus der Warcraft-Welt. Es gibt zwei Parteien, die Horde und die Allianz. So spielt man in zwei Teams, deren Mitglieder sich gegenseitig helfen können. Die Interaktion mit der gegnerischen Partei beschränkt sich auf das Vertrimmen, entweder schon während der 30 Runden oder am Schluss zum Showdown. Um WoW spielen zu können, müssen Sie über keinen Tisch, sondern über eine Tafel verfügen. Nicht die grünen oder weißen an der Wand, sondern eine, wie sie König Arthur zur Ehre gereichen würde. Obwohl seine ja rund war. Nun gut, nehmen wir einen anderen König: Georg III. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er über eine große Tafel verfügte. Der Spielplan nimmt natürlich den meisten Platz in Anspruch, aber auch der Rest des Materials will untergebracht sein. Wir haben verschiedene Stapel für Gegenstände, Ereigniskarten, Questkarten und jeder Spieler verfügt über einen eigenen Satz an Talent- und Fertigkeitskarten. Dazu bekommt jeder Spieler ein Charakterblatt, auf dem er seinen Fortschritt festhält und die Fertigkeiten und Gegenstände ablegt. Daneben liegen der Rucksack, für Gegenstände, und das Zauberbuch für Fähigkeiten und Sprüche. Die Plastikfiguren der Monster brauchen auch Platz, genauso die Marker für die Kämpfe, für Lebens- und Energiepunkte, das Gold, die Fluch- und Betäubungsmarker, die Aktions- und Kriegsmarker sowie die Marker für besondere Orte. Haben Sie das alles sorgfältig auf dem Tisch ausgelegt, sollte man von dem Tisch nichts mehr sehen können.
World of Warcraft - Das Brettspiel vom Heidelberger Spieleverlag
Die Spieler entscheiden sich also, auf welcher Seite sie kämpfen wollen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass nicht 4 gegen 2 spielen. Am besten spielt sich das Spiel zu sechst, auch wenn es dann eine ganze Nacht dauern kann. Zu viert ist auch gut, nur kommt man dann nicht so schnell voran. Haben alle einen Charakter gewählt, suchen sie sich noch ihre Figur aus und stellen diese auf das Startfeld ihrer Seite. Jeder Spieler erhält zu Anfang eine kleine Summe Gold sowie seine angegebenen Energie- und Lebenspunkte. Die Züge sind nach Parteien getrennt, es wird also nicht der Sitzreihenfolge nach gespielt, sondern erst das eine Team, dann das andere. Es werden 30 Runden gespielt, jedes Team ist also 15-mal an der Reihe. Angenommen Immo, Benni und ich sind die Allianz. Unser Zug beginnt damit, dass wir uns entscheiden, was wir wollen. Jeder Spieler hat zwei Aktionen, die er aber nicht nacheinander ausführen muss. So kann Immo seine zwei Aktionen nehmen, dann Benni eine, ich eine, Benni eine und ich die letzte der Runde. So sieht jede Runde anders aus. Außerdem sollten Sie verabreden, dass nur das Team reden darf, das an der Reihe ist. Klingt nach Vorschule, aber sonst wird es sehr laut und die andere Partei bekommt nicht mit, was man so treibt. Zu Anfang des Spiels sollte jeder eine Stadtaktion nehmen, so kann er aus seinen Charakterfähigkeiten welche kaufen und mit der zweiten Aktion sie ins Spiel bringen. In der Stadt kann ich zum Händler gehen und Gegenstände kaufen und verkaufen, rasten und Karten aus meinem Fähigkeitenvorrat erwerben. Es gibt Fähigkeiten, die nur einmal bezahlt werden müssen und dann immer aktiv sind und welche, die man jedes Mal bezahlen muss, dann aber nur die Energiekosten, wenn man sie anwendet. Um sie aber überhaupt zu verwenden muss man Gold bezahlen. Die meisten Fähigkeiten steigern die Kampfkraft. Einige wirken sich auf die Kollegen in einem Kampf aus. So kann man diese heilen oder ihnen mehr Würfel für den Kampf zur Verfügung stellen. Lesen Sie sich am besten vor dem Spiel alle Ihre Fähigkeiten durch und sprechen Sie mit Ihren Teammitgliedern, welche vielleicht interessant sind. Da es doch einige sind, dauert es sonst während des Spiels sehr lange und das andere Team beginnt wieder zu quatschen. Trennen Sie Ihre Karten auch nach Leveln, so sehen Sie immer, welche Sie in dem aktuellen Level verwenden können. Das werden mit fortschreitendem Spiel ja immer mehr, aber zumindest in den ersten zwei Leveln ist dies noch überschaubar. Die ausgewählten Karten kommen zu erst unter das Zauberbuch und in der Trainingsaktion auf das Charakterblatt. Weiter Aktionen sind:

World of Warcraft - The Boardgame - Brettspiel / Rollenspiel / Fantasyspiel von Christian T. PetersenBEWEGEN: Sie können Ihre Figur zwei Felder weit bewegen, oder mit Hilfe von Flugpunkten weit entfernte Orte erreichen. Aber auch hier kostet jedes Feld einen Bewegungspunkt.
AUSRUHEN: Wenn Sie ausruhen erhalten Sie Lebens- und Energiepunkte zurück. Beim normalen ausruhen mitten in der Walachei erhalten Sie den doppelten Wert Ihres Levels zurück, den Sie auf Energie und Leben verteilen. Ruhen Sie in der Stadt, bekommen Sie den dreifachen Wert zurück.
KÄMPFEN: Das Herzstück des Spiels. Wenn Sie ein Gebiet mit Monstern betreten, müssen Sie kämpfen. Da die Kämpfe aber erst nach der Bewegung ausgeführt werden, können andere Spieler Ihnen zu Hilfe kommen, oder der Kampf kann auch in die nächste Runde verschoben werden, da kämpfen ja auch eine Aktion ist. Bewege ich mich mit meiner zweiten Aktion in Feindesland, kann ich in dieser Runde nicht mehr angreifen, muss aber in der nächsten Runde meine erste Aktion für den Kampf verwenden. Die meisten Fähigkeiten und Gegenstände geben Boni im Kampf.

World of Warcraft ist ein Würfelspiel und das merkt man besonders in dieser Phase des Spiels. Es gibt drei verschiedene Würfelfarben: rot, blau und grün. Bevor man kämpft, sucht man sich alle Würfel zusammen, die man aufgrund seiner Gegenstände und Fähigkeiten benutzen darf. Dabei muss ich eventuell die Energiekosten zahlen, wenn es zum Beispiel ein Zauber ist. Habe ich alle Würfel in der Hand, werfe ich diese. Jedes Monster hat einen Verteidigungswert, einen Angriffswert und einen Wert für Lebenspunkte. Der Kampf-Pool ist in drei Felder unterteilt: direkter Schaden, Verteidigung und Zermürbung. Blaue Würfel kommen in die direkten Treffer, grüne in Verteidigung und rote in Zermürbung. Meine Würfel treffen, wenn sie über oder gleich dem Verteidigungswert des Monsters liegen. Dafür lege ich dann Marker in die entsprechenden Pools. Habe ich mehr oder gleich viele direkte Treffer wie Lebenspunkte erzielt, ist das Monster hin. Die Verteidigungsmarker kommen ins Spiel, wenn das Monster eine Runde überlebt und zurück schlägt. Am Ende des Zuges kommen die Zermürbungsmarker zu den direkten Treffern. Ist das Monster nun besiegt, ist der Kampf auch zu Ende. Die Monster sind nach Farben sortiert: Blaue Monster sind unabhängige Kreaturen, für die gibt es keine Erfahrung. Rote und grüne Monster sind Questmonster, für die erhalte ich oder die Gruppe die Erfahrung und die Schätze, die auf der Questkarte angegeben sind. Dies können besondere Gegenstände sein oder auch Gold und normale Schwerter, Rüstungen usw. Besiege ich ein Monster aus einem höher leveligen Quest als ich selber bin, erhalte ich die Differenz an Erfahrung dazu. Sollte ich ein Monster besiegen, das einen niedrigeren Levelwert hat als ich, bekomme ich weniger Erfahrung.
Wenn ich eine Stufe aufsteige kann ich mir eine besondere Fähigkeit aussuchen, die ich unter mein Heldenblatt lege. Dies können wieder Kampffertigkeiten sein, die mir zusätzliche Würfel bescheren.
Stirbt ein Held, wird er in der nächsten Stadt oder auf dem nächsten Friedhof wiedergeboren.
Neben den Quests der Parteien, fünf liegen immer offen, die verdeckten sind nach Schwierigkeit geordnet, gibt es noch die Overlords. Pro Spiel wird einer der Lords verdeckt gezogen und die Anweisungen auf seinem Blatt befolgt. Manche können das Spiel beenden, wenn sie zum Beispiel in ein bestimmtes Gebiet ziehen und andere wollen am Ende besiegt werden.

Auch wenn es leichter ist in der Gruppe zu kämpfen, sollte man zu Anfang lieber alleine auf Monsterjagd gehen, damit der Held schneller Erfahrung sammelt. Sterben ist nicht so schlimm, auch wenn es Aktionen kostet. Schwere Gegner sollten die Spieler dann lieber in der Gruppe niederringen. Besonders im späteren Spielverlauf gibt es eine Unzahl an Monstern, wenn man nur in der Gruppe voranschreitet, da jeder Quest nicht nur die Questmonster auf den Spielplan bringt, sondern auch blaue Monster, die einem den Weg versperren.
Die Ereigniskarten können sowohl positive wie auch negative Auswirkungen haben. Je nach Spielrunde werden welche gezogen, so dass auch hier jedes Spiel anders aussieht. Manche Karten erlauben es den Parteien Queste der anderen Partei zu erfüllen, ansonsten ist das tabu. So kann ich durch ein Gebiet ziehen, in dem Questmonster der Gegenpartei stehen.
Der Kampf Spieler gegen Spieler findet eigentlich erst am Schluss des Spieles statt, es kann aber auch während des Spieles dazu kommen. Dann gilt der Level als Verteidigungswert. Hin und wieder ist es natürlich verführerisch einen Helden der anderen Partei zu überfallen, wenn er sich zu weit in das gegnerische Gebiet gewagt hat. Wer gewinnt, kann sich Gegenstände nehmen, ansonsten startet der Held in der nächsten Runde wieder in einer Stadt oder einem Friedhof.
World of Warcraft - The Boardgame - Brettspiel / Rollenspiel / Fantasyspiel von Christian T. PetersenWoW – Das Brettspiel ist ein sehr gut ausgestattetes episches Brettrollenspiel. Wer Spaß an solchen Spielen hat, wird wohl kein besseres finden. Auch wenn die Interaktion zwischen den Parteien gleich Null ist, bringt das Spiel Spaß und unterhält ausgezeichnet. Die Regeln sollten nach dem zweiten Spiel eigentlich kein Problem mehr sein, manches wird man aber immer wieder nachschlagen wollen. Das Würfeln ist ein wenig wie bei Risiko, wer mehr Glück hat, gewinnt häufiger. Interessant sind die Sonderfertigkeiten der Monster. Bei einigen nehme ich zusätzlichen Schaden, wenn ich eine „1“ werfe. Dafür gibt es aber den Re-rollwert. So kann ich Würfel erneut werfen, die mir schaden. Würfel ich aber besonders schlecht, hilft dies nur bedingt, da ich selten mehr als 3 bis 5 Würfel neu werfen darf.
Die Figuren sind wirklich sehr detailgetreu modelliert. Da die Farben der Monster aber spielrelevant sind, kann ich diese nur bedingt selber bemalen. Die Heldenfiguren sind grau, da geht das Bemalen schon leichter. Wer sich diese Mühe macht, hat am Ende ein wirklich schönes einmaliges Spiel.
Einige der Charaktere sind stärker als andere. So hatte Andi einen Helden, der zum Schluss mehr blaue Würfel werfen dürfte als im Spiel sind. Aber leider darf man nie mehr werfen, als zur Verfügung stehen. Irgendwie klar, aber auf der anderen Seite auch nicht einzusehen, denn wenn ein Spieler eine Waffe hat, die richtigen Schaden macht, wird sie an dieser Stelle gedrosselt, wie der Motor eines schnellen Mercedes.
Der Preis ist zwar hoch, aber auch nicht so viel höher als für andere Spiele. Und wenn man bedenkt wie viel Zeit man mit dem Spiel verbringt, ist der Preis in Ordnung. Sollte ich noch irgendetwas vergessen haben, was sicherlich der Fall ist, schließlich will ich auch irgendwann mal fertig werden, haben Sie Nachsicht. Die Rezi ist so schon lang genug und etwas wollen Sie ja selbst auch herausfinden. Was könnte dann schöner sein als sagen zu können: „Hah, das hat der Rezimukkel vergessen!“ oder „Da hat der Rezifritze aber etwas falsch beschrieben. Er ist doch nur ein Mensch! Ich wusste es!“. Bin ich nicht ein Wohltäter? :-)

Lesen Sie auch unsere Rezension zur Erweiterung Shadow of War.

Sie sollten World of Warcraft - The Boardgame kaufen, wenn Sie:
Sie sollten World of Warcraft - The Boardgame nicht kaufen, wenn Sie:
- Spiele wie StarQuest, HeroQuest, Talisman, Rückkehr der Helden oder ähnliche zuhause im Regal haben- Fantasyspiele nicht mögen
- diese Spiele auch regelmäßig spielen- auf mehr Interaktion zwischen allen Spielern stehen
- auch lange, quasi epische, Spiele spielen (bis 7 Stunden)- keinen großen Tisch haben
- einen sehhhhhhhhhhhhr großen Tisch haben- nicht mal einen großen Fußboden haben
- Englisch können (fällt für die deutsche Version natürlich weg)- lange Spiele nicht mögen
- das Computerspiel gespielt haben und Fantasy mögen- mit Warwas? nichts anfangen können


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Kurzinfos

World of Warcraft - The Boardgame

Gesamtbewertung

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Autor

Christian T. Petersen

Verlag

Fantasy Flight Games

Erscheinungsjahr

2005

Spieleranzahl

2 - 6

Dauer

ca. 180 - 255 Min.

Alter

ab 12 Jahren

Preis

ca. 65 €

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